28 DOCUMENT 11 MAY 1914
11.
To
Paul Ehrenfest
[Berlin, 25
May
1914]
Lieber Ehrenfest!
Du
hast
ganz
recht,
Du
temperamentvoller Jüngling.
Ich hatte
es
schon
gemerkt,
bevor Dein
Brandbrief
ankam.[1]
Die
Quantentheorie
macht
es notwendig,
die G
von
Parametern
abhängen zu
lassen,
bezw. eine solche
Abhängigkeit
zu gestatten.
Beispiel.
Elektron in
Führungsebene
unter dem Einfluss eines Feldes.
Magnet
Bahn des
Elektrons;
zugehöriges
v
von
der
Lage
des
Magneten abhängig,
damit auch die
möglichen
p
&
q
bei
Zugrundelegung
der
Quantentheorie.
Eines aber
muss
bemerkt werden.
Der
Zusammenhang
zwischen
S
und
lgW
ist
nur evident, wenn
unter
W
[d]ie
Wahrscheinlichkeit eines
Zustandsgebietes ver-
standen wird
im
Sinne
der
Häufigkeit,
mit der
es
von
selbst
realisiert
wird.
(Dein
W
für verschiedene Parameterwerte
a
lässt
sich
aber,
soweit ich
überblicke,
nicht
so
auffassen.)
In diesem Sinne
glaube
ich
an
eine exakte
Gültigkeit
des Boltz-
mann’schen Satzes.
Ich
plage
mich
ebenfalls mit den
Quanten herum,
suche nach
einer
allgemeinen
Formulierung.
Aber ...... Hier ist
es ungeheuer
anregend,
sodass ich Dir schon
aus
diesem Grunde
empfehle
herzukommen. In diesem Falle
bitte ich
Dich
aber
sehr,
bei mir
zu
wohnen,
zumal
die
Verbindung
überallhin
bequem ist.[2]
Frank und
Hertz haben
gefunden,
dass Elektronen
an Hg
Atomen
elastisch
reflektiert werden
bis
zu
4,8
Volt-Geschwindigkeit;
dass sie bei dieser
Geschwindigkeit
beim Zusam-
menstoss ihre
ganze
kin
Energie
verlieren
und monochromatisches
Licht
aussen-
den, derart,
dass innerhalb
weniger
Prozente
Kin
Energie
=
hv
ist.[3]
Wundervolle
Umkehrung
des
lichtelektrischen
Phänomens. Eklatante Bestä-
tigung
der
Quantenhypothese.
Endlich bitte ich
Dich,
mir meine
leichtfertige Behauptung vom
letzten
Briefe;
die
G
seien
von
a
unabhängig,
nicht
übel
zu
nehmen!
Auf
frohes Wiedersehen! Dein
Einstein.
Viele Grüsse
an
Ihre
Frau und die lieben
Kleinen.[4]
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