144 DOCUMENT
94 JULY
1915
gegen so gut
wie
undenkbar
bei Diffusion.[2] Beim chemischen Prozess bleibt
es
zweifelhaft.
Wenn ich
von
petitio
prinzipii
geredet
habe,[3]
wollte ich
sagen,
dass
Ihr
Beweis
anstelle des Satzes S2-Sl
=
0 einen im
Allgemeinen
um
nichts
plausibleren
Satz
von
der Existenz reversibler
Nullpunktsprozesse gesetzt
hat
(falls
nicht
1)
voraus-
gesetzt
wird).
(Nernst
dagegen
erscheint
es
offenbar
evident,
dass ein Prozess wie
der
Ihrige
den
absoluten
Nullpunkt
nie
erreiche.[4]
Dann kommt
man
mit Fall
1)
aus.)
Es wäre
gut, wenn
Sie dies etwas
deutlicher
hervortreten liessen. Mit besten
Grüssen Ihr
A. Einstein.
AKSX.
[19 115].
The
postcard
is addressed “Herrn Dr. M.
Polanyi
Mária Valéria
u.
Budapest IV.,”
and
postmarked
“Berlin-Wilmersdorf
1
7.7.15.
10-llV[ormittags].”
[1]Einstein’s comments
on
Polányi’s thermodynamic
proof
of Nernst’s
heat
theorem,
in
particular
the two
points
listed
below,
were incorporated
in
Polányi
1915,
which
was
received
31 July.
[2]The
case
of
diffusion in
isotopic
mixtures
was
earlier
discussed in Docs.
81
and 89.
[3]Einstein
uses
this characterization in Docs. 41,42, and 55.
[4]Nernst
had elevated the
unattainability
of absolute
zero
to
a general thermodynamic
principle
(see
Nernst
1912)
and Max Planck had
joined
him
in this
opinion (see
Einstein
to Paul
Ehrenfest,
25
April
1912
[Vol.
5,
Doc.
384]).
94. To
Heinrich
Zangger
[Berlin,] 7.
VII.
[1915][1]
Lieber
Freund
Zangger!
Nun
muss
ich meine Reise in die
Schweiz abermals aufschieben. Mein
Junge
schrieb
mir
nämlich eine sehr brüske
Karte,
in der
er
eine Tour
mit mir
entschieden
ablehnt.[2]
Ich
könnte
meine
Kinder
nicht
einmal
sehen,
da meine Frau
irgendwo-
hin
reist
oder
gereist ist! Und dafür habe ich
eigens
mein
Kolleg so eingerichtet,
dass ich
Anfang
Juli
schliessen
konnte.[3]
Und
doch-wollte
Gott,
dass die Ver-
stocktheit des menschlichen Gemüts nichts Schlimmeres verschuldete! Je
länger
dieser
scheussliche
Kriegszustand
dauert,
desto
ärger
verbeissen sich die Men-
schen in
unvernünftigen
Hass,
der in nichts
begründet
ist.
Solange man
jung
ist,
be-
wundert
man
das
lebendige
Gefühl und verachtet die kalte
Berechnung.
Aber heute
denke
ich,
dass die
Entgleisungen,
die
dem blinden
Gefühl
entstammen,
viel
ärge-
res Unglück
in die Welt
bringen
als die herzlosesten Rechner
es
könnten.
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