DOCUMENT
122 SEPTEMBER 1915 175
[7]Jan (Johann) Weyssenhoff.
[8]Emst Bachmann (1888-1977)
taught
mathematics at the
Lehrerseminar
Kreuzlingen;
he had
registered
for
Einstein’s
course on electricity
and
magnetism
at the
University
of Zurich
in
winter
semester 1910/1911
(see
Kontrollbücher über die
Honorargebühren,
W.S.
1910/11, SzZU,
Kassa-
Archiv).
A humorous account
of
Einstein’s
unexpected
visit
can
be found in Bachmann
1959,
pp.
6-7.
122. To
Hendrik
A.
Lorentz
[Berlin,]
23.
September
1915
Lieber Herr
Kollege!
Ihr Brief
kam erst
gestern
Abend in meine
Hände,
da ich
einige
Wochen in
der
Schweiz
war,
um
meine
Kinder
zu
besuchen.[1]
Mit
der
von
Ihnen
vorgeschlagenen
Streichung
bin ich
ganz
einverstanden
und
erkenne die
Richtigkeit
Ihrer
diesbe-
züglichen Darlegungen
vollkommen
an.
Ich
darf
wohl auch
das Einverständnis
Grüneisens mit der
Streichung
voraussetzen
und
übernehme hiefür
gerne
die Ver-
antwortung.[2]
Es freut
mich,
dass Sie
mit
de
Haas
zusammen
mit
Erfolg
den
magnetischen
Ef-
fekt
untersucht
haben.[3]
Jene
Methode,
die
Spule
auf
den Eisenkern
zu
bringen,
um
die verschleiernden
Wechselwirkungen
zwischen
Spule
und Kern
unschädlich
zu
machen,
ist
übrigens
von
de Haas allein
ersonnen
worden,
was er
Ihnen in seiner
bescheidenen Art nicht
gesagt
zu
haben
scheint.[4]
Ich
habe
nun
auch noch eine ein-
fache Methode
erdacht,
um
jene Fehlerquelle
unsch[ä]dlich
zu machen;
aber
solan-
ge
ichs nicht versucht
habe,
will ich nicht
zu
vertrauensvoll sein. Es
handelt
sich
um
die
Ummagnetisierung
des Kerns durch
einmaligen
kurzen
Stromstoss in der
(festen) Spule.
Ich will
sehen,
ob ichs
fertig bringe.
Wenn
es geht,
handelt
es
sich
um
ein
ganz
einfaches
Experiment;
ich schreibe Ihnen und de Haas dann
darüber.[5]
Es freut mich
sehr,
dass de Haas
nun
den
Umzug
glücklich
hinter
sich hat
und
in
einer
gesunden
und erfreulichen
Thätigkeit
und
Umgebung
lebt.[6]
Herzliche
Grüsse
an
die beiden
und
an
ihre Kleinen. Ich danke einstweilen
bestens
für
Frau
de Haas’
freundlichen
Brief;
ich
schreibe
ihnen
dann,
wenn
ich etwas
über
die
ge-
planten
Versuche berichten kann. Heute erlebte ich die
grosse
Freude,
dass viele
hoch
geschätzte hiesige
Gelehrte sich
in
einer
Eingabe an
den Kanzler
energisch
gegen
Annexionen
ausgesprochen
haben. Sie
haben
doch Recht mit
Ihrem
schönen
Optimismus
und Ihrem Glauben
an
eine
Entwicklung.
Hoffentlich
gewinnen
die
Guten und Besonnenen die Oberhand.[7]
Ihren
Schluss betreffend die
Dämpfung
des Natrium-Lichtes in
der
Atmosphäre
habe ich
nich[t]
begriffen.
Ich
sehe
nicht,
warum
g2
nicht
beliebig
grösser
als
g1
sollte sein
können,
wegen
der
Gültigkeit von Raleigh’s
Formel;
denn die
g2
ent-
sprechende Lichtschwächung
würde
ja
zur
Zerstreuung
nichts
beitragen,
sondern
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