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DOCUMENT 245
JULY
1916
ist,
ein
erstklassiges Werk.[3]
Ich habe
ihm
nicht
genannt,
weil
ich,
offen
gestanden,
ihm
für
zu
alt halte. Ich weiss
nicht
wie
alt
er
in Jahren
ist,
aber
seine
ganze
Arbeit
gehört
eigentlich
einer
vorigen Epoche zu.
Während Küstner’s
Arbeit
eben karak-
terisiert ist durch das Suchen
neuer Wege,
ist
Müller besser
zu
karakterisieren
durch seine
sorgfältige Anwendung von
(in
früherer
Zeit
auch
von
ihn
seifst)
ge-
prüfte
Methoden.[4]
Aber
auch
wenn man
auf
den Art
der Methode
nicht
achtet,
sondern
nur
auf
die
erfolgreiche Anwendung,
sind Küstner’s
Arbeiten sicher nicht
schlechter,
als Müller’s. Küstner
is meiner Ansicht
nach der
Mann
von
dem
erwar-
tet werden kann dass
er
Potsdam
wird
fortscheiten lassen in erster Linie:
Müller
würde
es
vielleicht
auf
die Höhe halten
können worauf
es
ist.
Ihr
ergebener
W. de Sitter.
ALS. [20537],
[1]The preceding
document.
[2]Gustav
Müller
(1851-1925)
was Hauptobservator
at the
Astrophy
sical
Observatory
in Potsdam.
[3]See,
e.g.,
Müller and
Kempf
1907.
[4]At
the first
meeting
of
a
commission
of
the Prussian
Academy
one
week
earlier,
Einstein had
disagreed
with
a
motion
to rank both Friedrich
Küstner
and
Müller
equally
to
succeed Karl Schwarz-
schild,
arguing
that it
would be
equivalent
to
abstention
(see
minutes
of
Kommission der Akademie
d. Wiss.
für
die
Besetzung
der
Direktorstelle
des
Astrophysikalischen
Observatoriums Potsdam, 20
July
1916, reprinted
in Kirsten
and
Treder
1979a,
pp. 173-174).
245.
To
Michele
Besso
[Berlin,]
Montag. [31 July
1916]
Lieber Michele!
Deine Karte
hat
mich sehr
gefreut,
wie auch Dein
vorhergegangener Brief,
nach
welchem
es
meiner
Frau wieder
besser
geht.[1]
Habt Ihr denn keine deutliche Ein-
sicht in
ihr Leiden?
An die
Unbeirrbarkeit
unserer
Freundschaft
glaube
ich
wieder
fest.[2]
Die Anrede
"Onkel
Toby“
ist eine
Erinnerung an
Sternes
Roman,
mit dessen
Hauptfiguren
wir
uns
in
Zürich mehrfach
verglichen
haben.[3]
Das Feld des rotie-
renden
Ringes
in der
Nähe der Achse
ist
so zu
finden. Das
Feld
in
erster
Näherung
ergibt
sich
leicht
durch unmittelbare
Integration
der
Feldgleichungen.[4]
Die zweite
Näherung
ergibt
sich
aus
den
Vakuumfeldgleichungen
als
nächste
Näherung.[5]
Die
erste
Näherung
liefert
die
Korioliskräfte,[6]
die zweite die
Zentrifugalkräfte.
Dass
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