DOCUMENT 264
OCTOBER
1916 341
Ihr
mit
dem
Mädchen
zusammen
ganz
gut
existieren
könnt.[4]
Aber
das
thut mir
leid,
dass
Du keine Klavierstunden mehr hast. Wie
kam
das? Hast Du
noch
keine
Freude daran?
Für mich ist das mindestens ebenso
wichtig,
als
was
Du in
der
Schu-
le
lernst.
Wegen
der
Zeugnisse
brauchst Du Dir keine Gedanken
zu
machen. Schau
nur,
dass Du mitkommst
und nicht
sitzen
bleibst.
Aber
es
ist nicht
nötig,
überall
gute
Noten
zu
haben.
Ich
habe sehr Sehnsucht nach Dir und Tete
und freue
mich sehr
darauf,
bis ich
Euch
wieder
sehe.
Wann kommt
Tete in die Schule? Allzu
lange
darf
man
doch
nicht
warten.[5]
Lass Dirs allein mit Tete
nicht
Angst
werden. Wenn ich auch
hier
sitze,
so
habt
Ihr doch
einen
Vater,
der
Euch
über alles lieb
hat,
und der
immer
an
Euch denkt
und
für
Euch
sorgt.
Grüsst freundlich Mama
und
seid Ihr beide
innig
geküsst
von
Euerm
Papa.
Das
möcht
ich auch
sehen,
wie
unser
kleiner
Knirps
Schach
spielt!
ALS
(Evelyn
Einstein,
California). [75 859].
[1]Hans
Albert
was a
favorite
of
Paul Ehrenfest
(see
Doc.
112,
note
7).
[2]Zorka
Maric
in
Újvidék
(Novi Sad),
whose
coming
to
Zurich
to
help
her
ailing
sister
was
under
discussion in late
July (see
Doc.
241).
A member
of
the Serbian
minority
in
Hungary,
which
was
at
war
with
Serbia,
Maric
may
have had
problems obtaining a
passport
from the
Hungarian
authorities.
[3]The
total
recovery
mentioned
here and
a
month
earlier
(see
Doc.
258) superseded
the
more
pessimistic diagnoses
of
late
August (see
Docs. 251 and
252).
On 25
October,
a
friend
noted
that
Einstein-Maric
would
soon
be
released from
the sanatorium
Theodosianum
(see Trbuhovic-Gjuric
1983,
p.
121,
in which the
diary
of
Lisbeth Hurwitz is
cited).
[4]Before the
beginning
of
their school vacation at the end
of
July,
the Einstein
boys
had
been
in
the
care
of
a
domestic
(see
Doc.
241).
They
had
probably
been
placed in
her
care
again
after
returning
from Lausanne
(see
Doc.
258).
[5]Eduard
was
six
years
and two months old.
264.
To
Werner Weisbach
[Berlin,] 14.
X. 16.
Hoch
geehrter
Herr
Kollege![1]
Die Tendenz Ihrer
neuen Gründung
erscheint
mir
als über alle Kritik erhaben.[2]
Die Krankheit der Zeit
liegt
nach meiner
Überzeugung darin,
dass
die moralischen
Ideale
ihre Kraft fast verloren haben. Bismark-Treitschke
lautet
kurz zusammenge-
fasst die
Krankheitsgeschichte.[3]
Und
jetzt
erleben
wir
die
Krise:
Wenn Bismark-Treitschke
mit
der Glorie eines äusseren
Erfolges
abschneiden,
dann ist die Erde
auf
unübersehbare Zeit
moralisch
verpestet.
Eine endlose
Kette
von
Treulosigkeiten
und abscheulichen Gewaltthaten wird die
Menschheit dann
durchmachen müssen.
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