DOCUMENT
279
NOVEMBER
1916
367
279.
To
Hans Albert Einstein
[Berlin,]
26. XI.
16.
Mein
lieber Albert!
Dein
Brief,
den ich
gestern
Abend
erhielt,
hat
mir
grosse
Freude
gemacht.
Ich
bin
sehr
froh,
dass Ihr
nun
Mama
wieder zuhause
habt,[1]
sodass
Ihr nicht
so
auf
Euch
allein
gestellt
seid;
ihr
Befinden wird schon
langsam
besser werden
und
alles
wieder
ins
gute
Geleise kommen.
Das Latein
habe
ich
seinerzeit
auch
schwitzen
müssen. Es ist eine
gar
nicht
üble
Denkübung
und
schadet keinem
was.[2]
Sei aber
nicht
ehrgeizig
und denke
nicht,
Du müsstest
es
besser
können als andere.
Nur
sollst
Du
nicht
sitzen
bleiben,
weil dies
langweilig
ist und
Zeit
vergeudet.
Das Geld
für die
Lebensversicherung
werde ich Dir
schicken;
schau
dann,
dass
es gleich
be-
sorgt
wird;
dass kein Schaden entsteht.
Am
meisten aber habe ich mich mit Deinem
Schiff
gefreut.
Du
musst wissen,
dass
dies auch meine
grösste
Liebhaberei
war,
als ich in Deinem
Alter
war.[3]
Ich
möchte
es zu
gerne
genauer
beschrieben haben.
Besteht
der
Rumpf
aus
zwei Tei-
len?
Ist
er
massiv oder
hohl?
Wie hast Du ihn
vorne zugespitzt?
Ist
das,
was
hinten
nach
unten
ragt,
ein Steuer oder
nur
eine
Beschwerung?
Wo lässt Du
es
schwim-
men?
Ich
habe
so
sehr den Wunsch Euch wiederzusehen.
Im
kommenden
Jahre
wird
es
wohl sicher Frieden
geben,
sodass
wir
uns
leichter
treffen können.
Wann kommt
Tete in die
Schule?[4]
Geh auch manchmal
zu
Herrn
Besso;
von
ihm
kannst
Du viel
Schönes
lernen,
und
er
hat Euch
gern.
Freundlichen Gruss
an
Mama
und Küsse
an
Euch meine lieben Buben.
Euer
Papa.
Was
für
eine Mozart-Sonate
hast
Du Mama
gespielt?
Kannst Du mir
einige
Takte
aufzeichnen?
ALS
(Evelyn
Einstein, California). [75 860].
[1]Einstein-Marc
had
returned
home from the sanatorium
Theodosianum
at
the end
of October
(see Trbuhovic-Gjuric
1983,
p.
121).
[2]Einstein
took Latin
instruction
from 1888/89 until 1894/95 at the
Luitpold-Gymnasium
in
Munich
(Vol.
1, Appendix
B,
pp.
346-355). He
never
received less
than
a
2 in
Latin,
where
1
was
the
highest grade given (see
Vol.
1,
“Albert
Einstein-Beitrag
für
sein
Lebensbild,”
p.
lx).
[3]At
a
somewhat
earlier
age
Einstein
had filled his leisure time in
part by “erecting
complicated
structures with the well-known ‘Anker’
building-block
set”
(see Vol.
1,
“Albert
Einstein-Beitrag
für
sein
Lebensbild,”
p. lix).
[4]A severe lung
inflammation,
which Eduard contracted
at
the
beginning
of
the
following
year
(see
Doc.
306, note
5), postponed
formal
schooling
until
spring
1918
(see
Doc.
515).
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