DOCUMENT
293 FEBRUARY 1917 385
Gewissensfrage
wäre mir ein
gelegentlicher
Wink
von
Ihnen, Meister,
sehr
wert-
voll. Ihre Freundlichkeit
gibt
mir
den
Mut,
davon
zu
sprechen,
zumal
da
Sie mich
vor
Monaten mit der
Verheissung
entliessen,
mir
wieder einmal einen
Besuch
in Ih-
rer
Wohnung zu
erlauben.
Darf
ich Ihnen also das
andere,
soeben erschienene Buch
von
mir
selbst brin-
gen,[2]
mit
der Aussicht
auf
eine kurze
Unterhaltung?
In
diesem
Fall erbitte ich
ergebenst
eine
telephonische Ansage
mit Ihrer Zeitbe-
stimmung.
Andernfalls würde ich
mir
erlauben,
Ihnen dieses Buch wie das
vorige
mit der
Post
zu
senden.
Und
wie
es
auch
komme,
den
"Kultus“
möchte ich
fortsetzen;
für
Sie ist
es ne-
bensächlich,
für
mich
bedeutungsvoll
als Lebenswert.[3] Und
zu
dem
habe ich das
sichere
Gefühl,
dass ich auch mit meinen
bescheidenen
schriftstellerischen
Mitteln
der Sache selbst hin und
wieder
z[u]
dienen
vermag.
Mit
dem Ausdruck
der
grössten
Verehrung
Ihr
treu
ergebener
Alexander
Moszkowski
Fasanenstr.
5
Telephon:
Amt
Steinplatz,
Nr.
10185.
ALS.
[44 485].
There
are
perforations
for
a
loose-leaf
binder at
the
left
margin
of
the document.
[1]Fürst
and
Moszkowski 1916, publication
of
which had
been
announced in
Doc.
288.
[2]Moszkowski
1917,
in which
a
chapter
is devoted to
relativity.
[3]In addition to
visits to
Einstein’s home, Moszkowski had at least
one
lengthy
conversation with
him at table
in
the Hotel Bristol during
a
meeting
of
a
literary
society
(see
Moszkowski
1921,
pp.
16-
17).
293. To
Willem
de Sitter
[Berlin,]
2. II.
17.
Lieber Herr
Kollege!
Gleichzeitig
mit
dieser
Karte
erhalten
Sie
die
gewünschte Abhandlung; es
freut
mich
sehr,
dass Sie Interesse daran
gefunden
haben. Die
Ernennungsangelegenheit
P.
rückt nicht
von
der
Stelle,
was
mir
sehr
verdächtig
erscheint. Es
muss
eine Intri-
gue
im
Spiele
sein.[1]
Ich erfahre natürlich nichts
darüber,
bevor
es zu spät
ist. Ich
schreibe
gegenwärtig
eine
Arbeit über
die
Grenzbedingungen
in
der
Gravitations-
theorie.[2] Ich bin
ganz
von
meiner
von
Ihnen mit
Recht
bekämpften
Ansicht
vom
Ausarten der guv
abgekommen.[3]
Ich bin
neugierig, was
Sie
zu
der
etwas
phanta-
stischen
Auffassung sagen
werden,
die ich
jetzt
ins
Auge gefasst
habe.[4]
Mit herzlichem
Gruss
Ihr
A. Einstein.
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