DOCUMENT
297 FEBRUARY
1917
389
den,
nicht
blos
aus physikalischen,
sondern auch besonders
aus
philosophischen
Gründen-und
ich würde mich
glücklich
schätzen,
wenn
der Aufsatz dazu
fühlbar
beitragen
könnte. Weil
es
sich wirklich
um
die
Förderung
der Sache
handelt,
zöge-
re
ich deshalb auch
nicht,
von
Ihrer damals erteilten Erlaubnis Gebrauch
zu ma-
chen und Ihnen die
Arbeit
vor
der
Publikation
zur Begutachtung vorzulegen.
So
sehe ich denn Ihrem
Urteil
entgegen
und bleibe mit den besten
Wünschen für Ihr
Wohlergehen
und
grösster Hochachtung
Ihr
sehr
ergebener
M.
Schlick
P.
S.
Sollte
es
wider
Erwarten
gar
keiner nennenswerten
Änderungen an
dem Ma-
nuscript bedürfen,
so
darf ich
Sie vielleicht
bitten,
es
in diesem Falle
direkt
an
die
Redaktion
der
"Naturwissenschaften”,
Linkstrasse.
23/24,
gütigst
weiter
zu sen-
den?
ALS.
[21
568].
There
are perforations
for
a
loose-leaf
binder at the left
margin
of
the document.
[1]The
manuscript
of
Schlick
1917a,
which
was
published
on
17
March
1917.
[2]The
title is “Raum und
Zeit
in
der
gegenwärtigen Physik.”
[3]In his
paper,
Schlick
praises
Einstein for his
“epistemological
clarification”
(“erkenntniskriti-
sche
Klärung.”
Schlick
1917a,
p.
161)
of
the
concepts
of
space
and
time,
and concludes “that in the
end
only
the
unity
of
space,
time,
and
objects possesses
independent
reality”
(“daß
nur
noch
die Ein-
heit
von Raum,
Zeit und
Dingen
zusammen
eine
selbständige
Wirklichkeit
besitzt”;
Schlick
1917a,
p. 186).
297.
To
Moritz Schlick
Berlin
6. II.
17.
Sehr
geehrter
Herr
Kollege!
Ihre
Darlegung
ist
von
unübertrefflicher Klarheit und Übersichtlichkeit.[1] Sie
haben
sich
um
keine
Schwierigkeit
herumgedrückt
sondern den Stier bei den Hör-
nern
gepackt,
alles Wesentliche
gesagt
und alles Unwesentliche
weggelassen.
Wer
Ihre
Darlegung
nicht
versteht,
der
ist
überhaupt unfähig,
einen
derartigen
Gedan-
kengang
aufzufassen. Sehr
gut
hat mir
gefallen,
dass Sie nicht
a posteriori
die all-
gemeine
Relativitätstheorie als erkenntnistheoretisch
notwendig
sondern
nur
als in
höherem
Masse
befriedigend
hingestellt
haben. Diese Unbestechlichkeit
freut
mich besonders.
Zu kritisieren
habe
ich
gar
nichts,
sondern
nur
die Treffsicherheit
Ihres
Denkens
und
Ihres Wortes
zu
bewundern. Ich sende Ihnen die Arbeit doch
zu-
rück,
weil
auf
Seite 27 und
28
je
eine
kleine
Ungenauigkeit steckt,
der
noch
abge-
holfen werden
muss.[2]
Schon
Ihr
Aufsatz
über
spezielle
Relativitätstheorie ist
vortrefflich.[3]
Haben
Sie
noch
Exemplare
davon?
Leider
ist
mir
das
von
Ihnen
Überreichte durch
Ausleihen
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