DOCUMENT 302 FEBRUARY
1917 397
nun
nicht übers Herz
bringen
Prof. Nicolai
auf
Ihre
Anfrage
hin
abzuweisen,
Ich
bin
mir
aber noch
nicht klar
darüber,
wie ihm
gejolfen
werden und
was
ich selbst
dazu
beitragen
kann.”
Sie sehen
aus
den
angeführten
Worten des
Herrn
Moos,
daß die Sache tatsäch-
lich
nunmehr
von
Ihnen
abhängt
und ich überlasse
es
vollkommen
Ihnen,
den
Weg,
den
Sie für den
geeigneten
halten,
zu
suchen. Es
mag
ja
sein daß Ihnen
aus
irgend
welchen
mir
unbekannten
Gründen die
Konsequenzen
Ihrer
damaligen
freundli-
chen
Zusage,
heute
unangenehm sind,
aber Sie
werden
mir
zugeben,
daß ich daran
unschuldig
bin. Jedenfalls möchte ich natürlich
nicht,
daß Sie sich
nunmehr
selbst
noch etwa
an
dem
Verlag beteiligten,
ich
glaube so
wie die
Dinge jetzt
einmal lie-
gen,
wäre das nicht
gut
und
auch
überflüssig,
denn
es
scheint
mir,
als
wenn
Herr
Rudolf
Moos sich auch dann noch
beteiligen
würde,
wenn
Sie ihm
sagten,
Sie
selbst wollten sich
zwar
nicht
beteiligen,
weil Sie sich
nicht
viel
von
der
Sache
ver-
sprechen,
hielten die Sache selbst aber für wünschenswert
und
erstrebenswert.
Im
übrigen
möchte ich
Ihnen
mitteilen,
daß die
Manuskripte
für
Kant, Herder,
Fichte und Jean Paul
druckfertig
sind. Ich
glaube
wirklich, wenn
Sie sie
lesen
wür-
den,
so
würden Sie Ihre helle
Freude daran haben und
würden
sich
wirklich
dafür
einsetzen,
die Kenntnis
dieser Werke dem deutschen Volk
zu
vermitteln.
Diese
objektive
Kenntnis
von
dem
was unsere
Klassiker,
allerdings
unter
ganz
anderen Verhältnissen
über
Deutschlands Politik
gedacht
haben,
kann sicherlich
nur
nützen.
Auf
welchem
Standpunkt man
im
übrigen
auch stehen
mag wenn man
nur
überhaupt
in
der
Wahrheit ein erstrebenswertes Ziel
sieht,
und das
glaube
ich,
tun wir doch beide.
Mit
den besten Grüßen auch
von
meiner
Frau[7]
TLC
(GyMIZ,
ED
184,
vol.
41). [82 522].
[1]Nicolai’s
publishing
venture is discussed in Doc.
289,
in
particular,
note 2.
[2]Nicolai
may
have
mistakenly
used the first
name
of
Elsa Einstein’s
father, Rudolf,
in
referring
to
Adolph
Moos
(1853-1926),
a wealthy
businessman in
Ulm,
who
was
also Einstein’s uncle.
Kellner had
pledged
five
thousand
marks
(see
Georg
Nicolai to Otto
Buek, 13
February
1917,
GyMIZ,
ED
184,
vol.
12).
[3]Moos
had
promised
to
contribute
ten
thousand
marks,
should Nicolai
manage
to
raise
an
addi-
tional
twenty
thousand
(see Georg
Nicolai
to
Elsa
Einstein,
22
January
1917,
GyMIZ,
ED
184,
vol.
12).
[4]A
month
earlier,
after
some
deliberation,
Einstein had declared Nicolai’s venture to be
“hope-
less”
(see
Doc.
289).
[5]During a three-day furlough
in
early January
from
Nicolai’s
military
service in
Danzig.
[6]Ten
days earlier, an
associate
of
Nicolai’s in the
publishing enterprise
had not
only
bemoaned
Moos’s second
thoughts,
but
emphasized
that
other
sources
of
contributions
over
which
Einstein had
no
influence
were
also
drying up (see
Otto Buek to
Georg Nicolai,
16
February 1916[1917], GyMIZ,
ED
184,
vol.
12).
[7]Friederike,
née
Busley
(1886-?).
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