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DOCUMENT 318 MARCH 1917
318.
From Max
von
Laue
[Frankfurt
am
Main,]
24.
3. 17.
Lieber
Einstein!
Also
es
ist
geschehen!
Meine revolutionären Ansichten
über
die
Wellenoptik
sind
gedruckt
und
erregen
zweifellos im
gegenwärtigen
Augenblick
den höchsten
Abscheu
jedes
friedliebenden
Physikers.[1]
Nichts destotrotz verharre ich in meiner
verwerflichen
Gesinnung
und habe
zu
ihrer
Bekräftigung
heute einen
langen
Brief
an
Planck
geschrieben,
mit
der
Bitte,
ihn
Dir
zu
zeigen.
Ich
brauchte
deshalb über-
haupt
nicht
an
Dich
zu
schreiben,
wenn
ich dabei nicht einen
nicht
unwichtigen
Punkt
vergessen
hätte. Statt
morgen
noch einmal
an
Planck
zu
schreiben,
sende ich
Dir
dies,
mit der
Bitte,
es
Planck
zugänglich zu
machen. Lies
aber
zuerst meinen
Brief
an
Planck.
Exner,
den ich in
meiner
Arbeit in den
Berliner
Berichten
zietiere,[2]
hat
bei den
fraglichen Beugungserscheinungen
im weißen Licht die Fasern
richtig beobachtet,
bei schmalen
Spektrallinien
aber
nur
eine
punktartige
Granulation. Ich kann
jetzt
seine
Beobachtungen
nur
bestätigen.
Eigentlich
hätte ihm
aber
auffallen
müßen,
daß diese
Fasern
vollständig
weiß
und
so
gar
nicht
gefärbt
sind.
Erklärt
man
sie
nämlich
aus
der
Granulation
für
einfarbiges
Licht nach der alten
Optik (dem Satz,
daß die
Beugungsfigur
in allen
Abmessungen
zur Wellenlänge proportional
ist) so
muß
man
sie innen
blau,
außen
rot gefärbt erwarten.
Nun weiß ich nicht:
Ist
Exner
gedankenlos genug gewesen,
das
nicht
zu
beachten,
oder
verbirgt
sich hinter sei-
bem
völligen Schweigen
über diesen
Punkt
im
Gegenteil
die tiefe Erkenntnis
von
der
Unmöglichkeit,
sich dabei im Jahre 1879
überhaupt
etwas
Vernünftiges zu
den-
ken?
Mir
ist das
jedenfalls
ein
neuer
und
sehr
zwingender
Beweis
gegen
die klas-
sische Theorie.[3]
Mit
herzlichem Gruß Dein
M.
v.
Laue.
N. B. Weißt Du
vielleicht, was
für ein
Exner
das ist? Lebt
er
vielleicht
noch in
Wien?[4]
Du
kennst
doch die österreichischen Verhältnisse noch
von
Prag
her.
TLS.
[16 012].
[1]See
Laue 1917b. In this
paper,
Laue discusses the
experimental
result that the diffraction
image
of
a large
number
of
particles
that
are randomly
distributed in
a plane
exhibits
a
granular
structure
as
well
as
radial “filaments”
(“Fasern”). According
to
classical
optics,
there should be
no intensity
fluc-
tuations
on
the
large
scale observed. From
this,
Laue concludes that classical
theory
fails and he draws
an analogy
to
Einstein’s earlier result that
energy
fluctuations
of
radiation exhibit nonclassical behav-
ior
(see
Einstein 1909b
[Vol. 2,
Doc.
56]).
[2]The paper
is
Laue
1914,
in which the
optical experiment
had
already
been
discussed and in
which
it
was
pointed
out
that
the
same
results had
been
published
earlier
in
Exner
1880. Karl Franz
Joseph
Exner (1842-1914) had
been
Professor of
Mathematics and
Physics
in
a
Viennese
Realgym-
nasium.
[3]In
contemporary correspondence
with
Laue that is
not
available,
Einstein
argued
that the
phe-
nomenon
in
question
might
be caused
by
spectral inhomogeneity
of the
approximately
monochro–
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