DOCUMENT
346 MAY 1917 459
AKS.
[19 259].
The
verso
is
addressed
“Herrn Prof. Dr.
Einstein
Berlin-Wilmersdorf Wittelsbacher-
str.
13.,”
and
postmarked
“Berlin-Halensee
26.5.17. 2-3N[achmittags].”
[1]The
occasion
was an
Ehrenhaft
lecture
(see
note
3);
Planck’s
daughter was
Emma
(1889-1919).
[2]Margarete
Fehling
née
Planck,
Emma’s twin
sister
(*1889),
died
a
week
after
giving
birth
to her
first child
(see
Heilbron
1986, p. 83).
[3]Under
the
chairmanship
of
Einstein,
Felix
Ehrenhaft
(1879-1952),
Extraordinary
Professor of
Physics
at the
University
of
Vienna,
had lectured
on points
raised
in
Ehrenhaft
1917 in
a
session
of
the
Deutsche
Physikalische
Gesellschaft
the
previous
day.
The talk
was
entitled
“Einiges aus
der
Physik
des Milliontel Zentimeters.
a)
Über
die
Frage
nach der
atomistischen Konstitution
der
Elek-
trizität; b)
Über
die
Kräfte,
welche die
Strahlung
auf
die
Materie
beträgt.”
See Deutsche
Physikalische
Gesellschaft. Verhandlungen
19 (1917):
93.
For
a
historical discussion
of
the subelectron
controversy, see
Holton 1978.
346.
From Gustav Mie
z.
Z. Schierke im Harz Haus Tannenheim d. 30. Mai. 1917.
Herrn
Geheimrat A.
Einstein
Berlin Kaiser-Wilhelms Akademie
Hochgeehrter
Herr
Kollege!
Herr
Geheimrat
Hilbert
wird Ihnen wohl
vor
einiger
Zeit
mitgeteilt haben,
dass
ich
am
5.6.7. Juni in
Göttingen einige
Vorträge
halten werde und dass ich in diesen
Vorträgen einige
Gedanken
zu
Ihrer Gravitationstheorie
aussprechen
will.[1]
Ich
halte
es
für
notwendig,
dass ich Ihnen
schreibe, was
ich
ungefähr sagen
will.
Von
allen Gravitationstheorien
ist
nach meiner
Überzeugung
Ihre
neue
Theorie die ein-
zige,
die die Wissenschaft veranlassen
wird,
sie
genau zu
durchforschen
und
sie in
allen ihren
Konsequenzen
zu
prüfen,
weil sie allein vollkommen durch
Prinzipien
bestimmt
ist,
die eine innere Kraft der
Überzeugung
in sich
tragen.[2]
Das
Eigen-
tümliche ist
jedoch,
dass
man
diese
Prinzipien
ziemlich verschieden ansehen
kann,
je
nach dem
Standpunkt,
den
man
sich
wählt,
und
ich will in
Göttingen
versuchen,
Ihre Theorie einmal
von
einem anderen
Standpunkt aus
zu
betrachten als
dem,
wel-
chen Sie
bevorzugen
und
welcher Sie Ihren
Weg
hat
finden lassen. Ich will nämlich
die
Betrachtungsweise,
die ich meiner Arbeit
über
die Relativität des Gravitations-
potentials zugrunde gelegt
habe,
auf
Ihre Theorie
anwenden.[3]
Es sind
nur
Über-
legungen ganz
allgemeiner Natur,
die ich
anstelle,
und sehr vieles
von dem,
was
ich
sagen
werde,
ist Ihnen
jedenfalls
altbekannt.
Trotzdem
aber
komme ich
durch
mei-
ne ganz
einfachen
Überlegungen
in einem sehr
wichtigen
Punkt
zu
einer
anderen
Auffassung
als
Sie,
nämlich über die
Bedeutung
der
allgemeinen
Relativität,
der
allgemeinen
Transformierbarkeit der
Gleichungen.
Ich
glaube zeigen zu
können,
dass diese
allgemeine
Transformierbarkeit nicht vereinbar ist mit der
Forderung
ei-
ner
wirklich
vollendeten,
in sich
geschlossenen
Theorie
der
physikalischen
Ereig-
nisse
und dass
man
auf
Mittel sinnen
muss,
um
die
Unsicherheit,
die sie mit
sich