DOCUMENTS 384,
385 SEPTEMBER-OCTOBER 1917 525
384.
To
Walter
Schottky
[Berlin,]
26.
IX. 17.
Lieber Herr
Schottky!
Ihr
schweres
Unglück geht
mir sehr
zu
Herzen.[1]
Ich habe wohl
gemerkt,
wie
glücklich
Sie
waren
und kann
mir
vorstellen,
was
das
für
sie bedeutet.
Nun
ist
es
aber
wichtig,
dass Sie sich
diesem
Kummer
nicht
planlos
überlassen.
Bleiben
Sie
also
nicht
viel
allein,
wenn
Sie nicht
gerade
arbeiten oder
lesen,
sondern verkehren
Sie
mit
Kollegen,
damit Sie
nicht
in
dumpfes
Brüten
verfallen. Ich würde Ihnen
Spaziergänge vorschlagen, wenn
ich solche
wegen
meiner
Krächeligkeit[2]
nicht
unterlassen
müsste. Sicher wäre
es gut, wenn
Sie
mich
öfter
aufsuchten,[3]
damit
wir
über
wissenschaftliche und andere Sachen
uns
unterhalten.
Ich wohne
jetzt
Haberlandstr.
5.
(ganz
oben)
Herzlichen Grass
von
Ihrem
Einstein.
ALS
(Familienarchiv
Schottky,
Pretzfeld,
Germany).
[71
499].
[1]Schottky’s
wife,
Dora
Schottky
née
Noll, had
died
a
week
earlier. The
marriage
had
lasted
little
more
than
five months
(communication
from
Dr.
Reinhard
Serchinger, Munich).
[2]Due
to health
problems
mentioned
in the
preceding
document.
[3]Schottky
lived
in
Berlin-Charlottenburg.
385. From Edouard Guillaume
Bern,
den 3. Okt. 1917
Lieber
Einstein!
Endlich
bekomme
ich
etwas
von
Ihnen![1]
Ich hatte Ihnen nämlich zuerst
ge-
schrieben,
dann
meine
Arbeiten
geschickt (allerdings an
Ihre frühere
Adresse)[2]
ohne ein Lebenzeichen
von
Ihnen
zu
bekommen.
Ich
glaube,
dass ein Missverständniss
vorliegt.
Ich
sage
nämlich
nur folgendes:
Die
in
homogenen
Koordinaten
ausgedrückte
Transformation:
x'
=
ß(x-aw),
y'
=
y,
z'
=
z,
u'
=
ß(M-ax)
kann,
rein formell
gesprochen,
als eine
gewöhnliche
projektive
Verwandschaft
zwischen 2
Punktsystemen
betrachtet
werden. Wenn
man
dann die Koordinaten in
Bezug
auf
einen Parameter
t ableitet,
so
bekommt
man Regeln
für die
Addition
der
"Geschwindigkeiten“
x, y, z, ü,
x',
y',
z',
u',
die die klassische
optischen
Versu-
che, etc,
ohne die
"Kontraktion“
zu
deuten
gestatten,
u.
zw.
ohne
irgend
einen in-
neren Widersprach.
Das ist alles.