760 DOCUMENT 539 MAY 1918
meine Familie in mir wach
gerufen
haben,
würde dadurch
nur
noch vermehrt
wer-
den.
Mit
nochmaligem
herzlichen Dank bitte ich daher mich
von
der Annahme der
Wahl
zu
entbinden.
Herr
Kollege
Born
sprach
nun
auch
davon,
dass die
Zuteilung
des
Papiers
für
die
"Berichte" sehr klein
ausgefallen
sei.[4]
Ich bin natürlich sehr
gern
bereit,
so
weit
es
in meinen Kräften
steht,
den
Antrag
auf
Vermehrung
der
Zuerteilung
zu
unter-
stützen.
Mit den besten Grüssen bleibe ich Ihr
stets
ergebener
M. Wien.
ALS.
[23 452].
[1]Wien
(1866-1938)
was
Professor
of
Physics
at
the
University
of
Jena.
[2]Max
Born
may
have been attached to the
same
military
research
group
in Berlin
as
Wien:
for
distant sound detection (see Doc.
459, note 8).
Wien
was a frequent
contributor
to
and co-editor
of
the
Jahrbuch
der
drahtlosen
Telegraphie
und
Telephonie.
[3]Two
days earlier,
Wien had been elected Chairman
of
the Deutsche
Physikalische
Gesellschaft
(DPG),
succeeding
Einstein, who
was
elected
a
member
of
the
advisory
committee
(see
Deutsche
Physikalische
Gesellschaft.
Verhandlungen
20
(1918): 70).
[4]Physikalische
Berichte,
the
journal
of
the DPG.
539. From Charlotte
Weigert[1]
Köbenhavn,
Nansensgade
43
II
d.
15.
V.
18.
Sehr
verehrter,
lieber Herr Professor!
Sie haben hoffentlich mich nicht für undankbar
gehalten,
dass ich
nichts,
seit
langem, von
mir hören liess! Nur das
"planetarische"
Leben
trifft die
Schuld,
dass
mir die Initiative
zur
Tat fehlte! Wie oft habe ich
zu
naturwissenschaftlich
interes-
sierten Menschen und auch
zu
unseren Gesinnungsgenossen
in der
Organisation
der
Welt,
begeistert
von
Ihnen
gesprochen!
Ich hoffe
es
geht
Ihnen
so,
dass Sie
ar-
beitsfähig
sind,
das ist
ja gleichbedeutend
mit einer
aufsteigenden Bewegung
Ihrer
Lebenslinie! Wie wünschte ich mir einmal wieder etwas
von
Ihren herrlichen Ideen
zu
hören! Wenn ich zurückdenke
an
die bösen
Kriegsjahre, so waren
die Unterhal-
tungen
mit Ihnen eine der
wenigen positiven
Werte für
mich,
deren ich mich immer
noch dankbar
erinnere!-
Ach,
lieber
Herr
Professor,
wo
sind die
Erfüllungen
un-
serer Hoffnungen
und
Pläne,
die wir
auf
unseren Abendwanderungen
in letzter
Zeit,
so
nah
uns
glaubten?
Die Welt ist dunkler denn
je,
und
es
ist eine Gnade für
jeden,
der
Möglichkeit
und Kraft
hat,
zur
Wissenschaft und Kunst
zu
flüchten!-
So bin ich auch besonders
dankbar,
dass ich
hier,
auf
fremdem
Boden,
nicht
nur
ei-
nen
Zuhörerkreis[2]
gefunden
habe,
sondern besonders
begeisterte
Menschen
unter
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