DOCUMENT 540 MAY 1918 761
denen wertvolle Künstler und Schriftsteller
waren.
Besonders schön
war
es,
dass
so
viel Dänen sich
beteiligten,
da
man
hier,
an
sich,
nicht besonderes Interesse hat
Vorträge
in
deutscher
Sprache zu
hören. Sie sehen also
es
ist mir
gelungen "Sym-
pathiefäden"
zu
spinnen,
wie ich
es
plante.
Das
Bedeutungsvollste
für
mich, (wenn
ich Ihnen das bei dem freundlichen
Interesse,
das Sie immer für mich
hatten,
sagen
darf)
ist eine unendlich
reiche
Freundschaft mit dem Dichter
Sophus
Michaelis,
dessen
Bücher
mir
immer,
zum
teuersten
gehörten, was
mir
Europas
Litteratur
ge-
schenkt
hat![3]
Ein
begnadeter, genialer
Dichter,
der
jenseits
von
Zeitströmungen
und nationalen
Grenzen,
Bücher
schreibt,
die klassisch schön sind und doch voll
musikalisch, rythmischen
Lebens! Frau
Elsa
muss
einmal für Sie mit die
"Giovan-
na"
lesen,
die
Lenchen Katz
besitzt.[4]
Nun leben Sie
wohl,
verehrter
Herr
Profes-
sor!
Leider kann
man
dem Censor nicht
längere
Briefe
zu
lesen öfters zumuten! Aber
ein Lebenszeichen
genügt ja.
Natürlich sind die Karte für Frau Else
mitbestimmt,
die ich
sehr
herzlich
grüssen
lasse.
Bitte,
geben
Sie mir eine
kurze
Nachricht ein-
mal.
Mit freundschaftlichen Grüssen Ihre
dankbar
ergebene
Charlotte
Weigert
ALS
displayed on
two
postcards. [45
218 and 45
219].
The
verso
of
the first
postcard
has
a
reproduc-
tion
of
a
painting
by
Rubens
on
it;
the
second,
a reproduction
of
a painting by
Rembrandt.
[1]The
widowed Charlotte
Weigert,
née
Aronheim,
had lived in
Berlin-Wilmersdorf
(see
Adreß-
buch Berlin
1917).
[2]The
first
postcard
ends here.
[3]Sophus
August
Berthel Michaëlis
(1865-1932).
[4]Michaelis 1901 and its German translation
Michaëlis
1905;
Helene Katz
belonged
to
Elsa
Einstein’s circle
of
friends
(see
Doc.
88).
540. From Felix Klein
Göttingen
18
Mai
18.
Sehr
geehrter
Hr.
Kollege!
Ich höre
von
verschiedenen Seiten
von
einer
Note
zur
Gravitationstheorie,
die
Sie
am
7.
März
der
Berliner Akademie
vorlegten;[1]
ich würde Ihnen
s[eh]r
dankbar
sein,
wenn
Sie mir einen
Separatabzug
davon zustellen könnten.
Auf
Grun[d u]nserer
letzten
Korrespondenz
haben
Runge
und ich die
von uns
geplanten Veröffentlichungen zurückgestellt
und wollen
auf
sie
gegebenenfalls
erst
zurückkommen,
wenn
wir die volle
Uebersicht über
die
jetzt vorliegende
Literatur
haben.[2]