425.
To
Wilhelm
von
Siemens
[Berlin,]
Den 4. Jan.
18.
Herrn Geheimrat
von
Siemens.
Sehr
geehrter
Herr
Geheimrat!
Zu dem
Vertragsentwurf,
den wir Ihnen
am
31. XII.
17
gesandt
haben,[1]
bemer-
ken wir
Folgendes.
Es
besteht
vonseiten des
Direktoriums
die
Absicht,
dem Astro-
nomen
Herrn
Dr.
Freundlich für mehrere Jahre eine Art
Stipendium
zukommen
zu
lassen. Durch dasselbe soll
er
in den Stand
gesetzt
werden,
sich während
einiger
Jahre ausschließlich
praktisch
astronomischen
Arbeiten
zu
widmen,
die die Prü-
fung
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
zum
Ziele
haben.[2]
Da Herr
Dr.
Freund-
lich verheiratet und
mittellos
ist,
und außerdem die
Wohnungen
in der Nähe
der
Sternwarte
Neu-Babelsberg
sehr teuer
sind,
glauben
wir,
daß
die
in Aussicht
ge-
nommene
Summe nicht
zu
hoch
veranschlagt
sei.[3]
Der
Vertragsentwurf
ist
von
allen
Mitgliedern
des Direktoriums
geprüft
und
ge-
billigt
worden. Doch wünscht
Herr
Nernst,
daß der
§2
des Entwurfes
weggelassen
wird;[4]
Herr
Planck
und
ich sind mit dem Streichen des
§
einverstanden,[5]
wohl
auch die
übrigen Herren,[6]
die
darüber
noch
nicht
gefragt
werden konnten. Wir
wären
Ihnen
und
den anderen
Herren
vom
Kuratorium
für
eine
rasche
Beschluß-
fassung
in dieser
Angelegenheit
dankbar,
zumal mit derselben die
Lösung
des
Dienstverhältnises Herrn
Dr.
Freundlichs
zur königl.
Sternwarte in Neu-Babels-
berg verknüpft
ist.[7]
Falls
der
Vertragsentwurf
vonseiten des Kuratoriums
gebilligt
wird,
halte ich mich
für
berechtigt,
den
Vertrag
mit Herrn
Dr.
Freundlich abzu-
schließen. Bei dieser
Gelegenheit
bitte ich das
Kuratorium,
mir
mitzuteilen,
wes[sen]
Unterschriften in solchen Fällen
nötig
sind.
Mit
vorzüglicher Hochachtung
A. Einstein.
LS in the hand
of
Ilse Einstein
(GyBP,
I Abt.,
Rep.
1A,
Nr.
1656). [77 254]. Cropped.
At the head
of
the
document,
the
recipient
has written
a
note
on
8 January to
Ernst
Trendelenburg, Secretary
General
of
the Kaiser Wilhelm
Society,
in
which
Trendelenburg
is asked
to
sound
out
members
of
the
board
of
trustees
on
the contract with Freundlich.
[1]Erwin
Freundlich’s
draft
proposal
for
a
contract with
the
Kaiser Wilhelm
Institute of
Physics
had first been submitted to Einstein
at
the
beginning
of
December 1917
(see
Doc.
404).
[2]Freundlich had described
a
research
program
toward
proving
general relativity
a
month earlier
(see
Doc.
402).
For
background
to Einstein’s efforts
over
the
years
to
obtain
a new position
for
Freundlich
or
at least
to
free him
of
routine
assignments
at the
Royal
Prussian
Observatory, see,
e.g.,
Docs. 54 and 151.
[3]An
annual amount
of
6000 marks
a year
is
suggested
in
paragraph 7
of
the draft contract
(see
Vertrag, GyBP,
I
Abt.,
Rep. 1A,
Nr.
1656).
[4]A
publication proviso
in the
contract
had been
questioned by
Walther
Nernst
(see
Doc.
418).
[5]As
agreed upon a
week
ago (see
Doc.
423).
[6]For
the
names
of
the other members
of
the board
of
directors,
see
Doc. 386, note 1.
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