594 DOCUMENT 426 JANUARY 1918
[7]In
order
to
maintain his
eligibility
for benefits
as a
civil
servant,
in
particular,
for
a pension,
Freundlich had
requested
that he
not
have
to
resign
his
position
at
the
Royal
Prussian
Observatory
but
be
granted a
leave
of
absence for the duration
of
his work with Einstein’s institute
(see
Erwin Freun-
dlich to Otto
Naumann,
4 December
1917,
and Doc.
404).
426. From Wilhelm
Schweydar[1]
Potsdam
Leipzigerstr.
21
Tel. Potsdam 742 den 4. Jan. 1918
Lieber Herr
Einstein!
Wenn Ihr freundlicher
Brief
vom
2. Jan.,
für den ich Ihnen sehr
danke,
nicht die
Nachricht
enthalten
hätte,
dass Sie ernstlich krank
sind,
so
hätte
er
eine restlose
Freude bei
mir
ausgelöst.
Es
tut
mir
leid,
dass Sie das Bett hüten
müssen[2]
und ich
wünsche Ihnen
von
Herzen,
dass Sie
recht bald
wieder
völlig gesund
werden.
Ich
freue
mich,
dass
es
Ihnen
trotz
Ihrer
Erkrankung möglich
ist,
in der
für
uns so
be-
deutsamen
Angelegenheit
etwas Gutes
zu
tun
und ich erhoffe davon das
Beste.[3]
Ich danke Ihnen
herzlich,
dass Sie sich
überhaupt
dazu entschlossen haben.
In
dem
beiliegenden
besonderen Schreiben[4] hoffe ich
Ihren
Wünschen
entspro-
chen
zu
haben.
Ich halte
es
für sehr
gut,
Eötvös
zu fragen,
da
er
bei den Geodäten des In- und
Auslandes
grosses
Ansehen
geniesst
und
gewiss
Interesse
an
der
Besetzung
der
Stelle
hat.[5]
Seine Adresse ist
Baron Roland Eötvös
Kgl.
Universität
Budapest.
Ich wüsste
sonst niemanden,
an
den Sie sich
jetzt
wenden könnten.
Es wäre
zu
wünschen,
dass ein
reiner
Landmesser
vom
Institut
fern
gehalten
wird;
ohne
Geophysik geht
es
nun
einmal bei
uns
nicht,
mögen
die
reinen Geodä-
ten
von
den
technischen Hochschulen sich noch
so
sehr
an
die
Bezeichnung "geo-
dät
Inst" klammern.[6]
Ihre Freundlichkeit
ermutigt mich,
Ihnen einen
geheimen
Wunsch
zu
verraten.
Ich würde
gern jetzt
bei dem Direktorwechsel
Abteilungsvorsteher
im Institut
wer-
den
um
auch
später
die
grössere Selbständigkeit zu
haben,
die ich
unter Helmert[7]
schon
als Observator
ha[tte],
und
gewiss
zu
sein,
dass mir mein
Arbeitsgebiet
nicht
genommen
werden kann. Tatsächlich habe ich schon die
Leitung
einer
Abteilung;
ich leite den seismischen
Dienst und
mir
liegen
alle
praktischen
und theoretischen
Arbeiten,
die sich
an
das Studium der Elastizität der Erde
knüpfen, ob.[8]
Hierzu
kommen noch die
praktischen
Arbeiten mit
der
Drehwage.
Ich habe mich freilich
auch mit anderen
Aufgaben
des Instituts
(Rotation
der
Erde) be[sc]häftigt,[9]
aber
die
genannten
sind mir offiziell
anvertraut.
Da ich aber
formell
nicht
Abteilungs-
vorsteher
bin,
so
kann sich das alles mal ändern.
Eine
Abteilungsvorsteherstelle
wird
beim
Direktorwechsel sicherlich
frei;
denn
entweder wird
Krüger
Direktor oder
er
lässt sich
pensionieren.[10]
Da
er
Abtei-
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