604 DOCUMENT 435 JANUARY 1918
Auf
jeden
Fall bin ich
bereit,
die
von
Herrn
Dr.
Freundlich
geplanten
Untersu-
chungen
zur
Prüfung
der
allgemeinen
Relativitätstheorie[4] dadurch
zu
unterstüt-
zen, d[aß]
ich ihm die Erlaubnis
gebe,
sich
an unserem
Observatorium
mit den
verschiedenen
Beobachtungsmethoden
vertraut
zu
machen,
daß ich für seine Un-
terweisung Sorge tragen
und ihm
die
Hilfsmittel des
Observatoriums,
soweit
es
möglich
ist,
zur Verfügung
stellen will.
Ich würde mich
freuen,
wenn
Sie nach
Wiederherstellung
Ihrer Gesundheit[5]
einmal nach Potsdam kommen und die
Angelegenheit
weiter mit
mir
besprechen
könnten.
Hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
G. Müller.
ALS.
[11
147].
There
are perforations
for
a
loose-leaf
binder
at
the
left
margin
of
the
document.
[1]Hugo
Kruss
had,
three
days earlier,
suggested
that Einstein
intercede
directly
with Müller
(see
Doc. 431).
[2]Müller had
promised
the
position
to
Arnold Kohlschütter. A second obstacle
to
Freundlich’s
appointment,
in Müller’s
opinion, was
Freundlich’s theoretical bent
as an
astronomer
and his total
lack
of
experience
as an
astrophysicist (see
Gustav Müller
to
Professor
[Hugo
Kruss], 8
January
1918,
GyB,
Acta
Preußische
Staatsbibliothek,
Kaiser-Wilhelm-Institute
XXVI).
Hugo
Kruss had enclosed
this letter
in the
preceding
document.
[3]Another
suggestion
was
that Freundlich obtain
a
position
as extraordinary
professor (see
Gustav
Müller to
Professor
[Hugo
Kruss], 8
January
1918,
GyB,
Acta Preußische
Staatsbibliothek,
Kaiser-
Wilhelm-Institute
XXVI), an
avenue already
under discussion
three
years
earlier
(see
Doc.
54).
[4]Freundlich’s research
plans
are
outlined
in
Doc. 402.
[5]Einstein had been bedridden with
an
ulcer since late December
(see
Doc.
417).
435. To
Hugo
A.
Kruss
[Berlin,]
Den
10.
Jan.
18.
Hochgeehrter
Herr Professor!
Meinen besten Dank für die
Übersendung
des Briefes
von
Herrn Direktor Mül-
ler,
den ich Ihnen
beiliegend
zurückgebe.[1]
Ich kann seinen
Standpunkt
vollkom-
men
begreifen;
Herr
Freundlich
besitzt
noch keine
Übung
im
astrophysikalischen
Beobachten,
sondern
nur
in der metrischen Astronomie
(Messung von
Sternörtern,
Winkelmessung)
Es ist
richtig,
daß
Herr
Freundlich
gewisse Beobachtungsmetho-
den noch erlernen
muß,
bevor
er
gewisse
von
den
geplanten Untersuchungen
wird
in
Angriff
nehmen können. Unter diesen Umständen halte ich
es
für
nötig,
eine
Erklärung
darüber
abzugeben, warum es
mir
wünschbar
erscheint,
daß
Herr
Freundlich
am astrophysikalischen
Institut
angestellt
wird.[2]
Ich bitte
im
Voraus
um
Entschuldigung wegen
der unvermeidlichen
Weitläufigkeit
meiner
Erklärung.
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