DOCUMENT 447 JANUARY 1918 621
chen,
da ich
nicht
den mindesten Grund
wüßte, aus
dem ich ihm und Dir nicht das
gleiche
Vertrauen
entgegenbringen
sollte.
Darin
habt
Ihr
ganz
recht
gesehen,
daß
mir
die
Frage
meiner
Übersiedelung
nicht
klar
ist, vor allem,
inwiefern ich
aus
der
Gründung
des K.W. Institutes Vorteil
für
meine
Übersiedelung
dorthin
ziehen soll.[2]
Und
zwar
ist mir das
gerade aus
dem
Grunde
unklar,
daß
ich
weiß,
daß
das
jetzt
vorhandene
Kapital
nur
für
reine
Sachauslagen
bestimmt
ist. Vor ein
oder
zwei
Jahren
schien
es ja freilich,
als wollte
Dr.
Fleischer in Wiesbaden eine Stelle
stiften,
die
für
mich
persönlich
bestimmt
wäre;[3]
und daß
Sommerfeld,
als ich ihn im
August 1917
in
Berchtesgaden[4] traf,
ausdrücklich und ohne
eigentliche Veranlassung
äußerte,
er
hätte mit
Dr.
Fleischer
nur
ganz gelegentlich
und
über
ganz
unwesentliche
Dinge
eine Schriftwechsel
ge-
führt,
hat
mich
noch damals-August 1917-veranlaßt,
anzunehmen,
daß
meine
Vermutung richtig
wäre.
Aber
natürlich
kann sich
ja
dies
inzwischen
geändert
ha-
ben. Tatsache ist
jedenfalls,
daß
Dr.
Fleischer
sich seit vielen
Monaten
nicht mehr
um
mich
gekümmert
hat,
im
Gegensatz
zu
der
Zeit
von
Ende 1915 bis Ende 1916.
Ich will
nicht
leugnen,
daß
mir
dies
das
liebste
gewesen
wäre. Wenn
es
aber
nun
nicht mehr
zu
erreichen
ist,
so
bin
ich auch
bereit,
mit
Born
zu
tauschen,[5]
falls das
Ministerium
mit seinem
Gehaltangebot
nicht unter das
Angebot vom August
1914
heruntergeht.[6]
Die
sofortige
Wahl in die
Akademie,
wäre
ja
auch eine schöne Ent-
schädigung
dafür,
wenn
auch
nicht
in
pekuniärer
Beziehung.[7]
Das wäre
nun
Alles,
was
ich
zu
antworten wüßte. Wenn
Planck
und Du
aber
noch eine
Frage
dazu
habt,
so
bitte ich
Euch,
sie
mir
zu
schreiben. In den nächsten
Tagen
bin ich freilich
kaum für
Briefe
zu
erreichen;
ich treibe mich nämlich
vom
2. 2.
bis
zum
10. 2.
im
Etappengebiet
hinter der
Westfront herum. Vom
10. 2.
bis
zum
20.
2.
bin ich
auf
dem
Feldberg
im Schwarzwald
(Feldbergerhof).
Von dann
an
wieder
hier.
Um
übrigens
noch
etwas
ganz
anders
anzuschneiden,
möchte ich Dich
fragen,
ob Du in
dem
uns
zurzeit
zugänglichen
Teil
der
Erdoberfläche keinen
geeigneteren
Ort
zur
Heilung
eines kranken
Magens
weißt,
als
Berlin.[8]
Ich
möchte
den
Ärzten
nicht ins
Handwerk
pfuschen,
möchte aber
doch
meinen,
daß
jetzt
im
Kriege
un-
gefähr
jeder
andere
Ort für diesen
Zweck besser
ist. Du darfst diese
Bemerkung
nicht für
Unbescheidenheit
halten;
wir
Physiker
sind
an
Deiner
Gesundheit
alle
mitinteressiert.
Mit
herzlichem
Gruß
an
Planck
und Dich Dein
M.
v.
Laue.
TLS.
[16 015].
There
are perforations
for
a
loose-leaf
binder
at
the
left
margin
of
the document.
[1]A response
to Doc.
414.
[2]At
issue
was a proposed move
by
Laue from the
University
of
Frankfurt to the
University
of
Berlin
(see
Doc.
354).
The board
of
directors had
recently
reiterated the
importance
of
supporting
Laue’s research in
Previous Page Next Page