50 DOCUMENTS
28, 29
JULY 1914
28. To
Elsa
Einstein
[Berlin,
before
30
July
1914][1]
Mein
liebster
Schatz!
Nun kann ich Dich nicht einmal
an
der
Bahn abholen
und
Dich
in
die
Arme
schliessen.[2]
Denn
einige
Stunden früher als Du kommt meine Frau
zurück,
um
ei-
nen
letzten Versuch
zu
machen,
die
Scheidung
zu
verhindern.[3] Ich bin aber fest
entschlossen,
die Sache durchzusetzen. Ich werde
Dich,
bis alles
durchgekämpft
ist,
nicht
sehen können. Warte aber
solange,
dass Du mir durch einen Kuss das Har-
te,
was
jetzt geschehen muss,
vergessen
machen kannst!
Sei umarmt
von
Deinem
(A)Mann.
ALSX.
[72 349].
[1]This
letter is
dated
on
the
assumption
that it
was
written
just
before Einstein-Maric’s
departure
from Berlin
(see
the
following
document).
[2]Elsa
Einstein
may
have decided to cut
short her
vacation and
return
to
Berlin
in
spite
of
what
Einstein had
characterized
in the
preceding
document
as
the “month
of
separation.”
She
was presum-
ably encouraged
in this
by
Einstein’s
report
of
rapid progress
in the divorce
deliberations
(see
the
pre-
ceding
document)
and
by
her
hope
that
Einstein-Maric
would
depart
Berlin
sooner
than
anticipated.
[3]Perhaps
Einstein-Maric
returned from the
Haber
residence to the apartment
in
Ehrenbergstraße
to
discuss the
subject
of
divorce,
which is also
broached
in the
two preceding
documents.
29. To
Elsa
Einstein
[Berlin,
30
July
1914][1]
Liebe Else!
Die letzte
Schlacht
ist
geschlagen.
Gestern
ist meine
Frau
mit
den Kindern
auf
immer
abgereist.[2]
Ich
war
an
der
Bahn und
gab
ihnen den letzten Kuss. Ich
habe
gestern
geweint,
geheult
wie ein
kleiner
Junge, gestern
Nachmittag
und
gestern
Abend,
nachdem
sie
weg waren.
Haber
ging
mit mir
zur
Bahn
(9 Uhr)
und
ver-
brachte dann den Abend mit mir. Ohne
ihn
hätte ich
es
nicht
fertig gebracht.
Ich
bin
froh,
dass Du
jetzt
nicht da
bist;[3]
Du
hättest
diese Härten
nicht
ertragen.
Ge-
stern
Vormittag
redete
ich das letzte
Mal
mit
ihr,
wir
gingen
im Groll auseinan-
der.[4]
Sie
empfindet
meine
Handlungsweise
als ein Verbrechen
an
ihr
und den Kin-
dern. Ich aber
weiss,
dass
es
das Beste
war,
was
ich thun
konnte,
selbst
wenn
mir
die Kinder
ganz
entfremdet werden.
Ich
kenne meine Frau
genug, um
zu
wissen,
dass sie mit
der
ihr
eigenen Konsequenz
zwischen mir und
meinen
Buben eine ähn-
liche Mauer
aufrichten
wird,
wie sie
es
zwischen mir und
meiner
Familie versucht
hat.
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