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rie (in Verbindung mit der Vorlesung) schreiben würde. In der Art und Weise, wie
es mir vorschwebt, glaube ich, ist es besonders auch in Technikerkreisen ein wirk-
liches Bedürfnis. Sie wissen, dass ich mit dieser „Art & Weise“ Ihre anschauliche
& einfache Art, etwas darzustellen, meine. Ferner scheint mir, eine Fabrik der elek-
trotechnischen Branche hätte ein Interesse daran, mich hierin zu unterstützen und
einmal ein paar tausend Franken etwas anders, vielleicht sogar etwas weitsichtiger
anzulegen, als es gewöhnlich geschieht. Dabei denke ich noch gar nicht an die di-
rekte Reklame, die—wenn es gelingt—für die betreffende Firma darin liegen wür-
de.— Nach den Erfahrungen, die ich habe machen können, glaube ich, es wäre
möglich, mit Ihrer Unterstützung in Form eines entsprechenden Empfehlungs-
schreibens so etwas zu erlangen. Ich sehe darin gar keine Bettelei, und es dürfte
auch nicht als solche aufgefasst werden. Natürlich denke ich bei allem auch an
mich persönlich. Man muss! Aber doch würde ich mich niemals dazu zwingen ein
Buch zu schreiben, wenn ich nicht glaubte damit der Allgemeinheit zu dienen. So-
bald aber das der Fall ist, darf ich mich für in diesem Sinn geleistete Arbeit bezah-
len lassen.
Ich möchte gerne, dass Sie sich ganz offen und ohne Rücksicht zu nehmen, zu
diesem Gedanken äussern. Ich hange gar nicht an irgend einem Plan. Es scheint mir
nur die vorgeschlagene Lösung momentan, wo das Ausland z. B. praktisch noch
verschlossen ist, die beste zu sein. Dabei scheinen mir die folgenden Fragen noch
von Bedeutung zu sein:
1) Erachten Sie es gemessen an dem nötigen Aufwand an Zeit etc für nützlich
und einem wirklichen Bedürfnis entsprechend, dass ein derartiges Büchlein ent-
steht?
2) Halten Sie mich für dazu geeignet und kennen Sie nicht jemanden, der zu der-
selben Aufgabe bereit und befähigter wäre?
3) Wird sich ein guter Verleger finden lassen?
4) Könnte ich insofern auf Ihre Mitwirkung zählen, dass ich Ihnen mein ev. Ma-
nuskript zur Kritik unterbreiten dürfte?
5) Ist irgend eine der schweizerischen elektrotechnischen Firmen mit Rücksicht
auf Ihre Beziehungen zu einflussreichen Persönlichkeiten besonders geeignet für
die Finanzierung?
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Bevor ich irgend etwas unternehme, warte ich Ihre Meinungsäusserung ab.
Michele Besso kommt am 22. [dies] in die
Schweiz.[6]
Er geht mit dem Gedan-
ken um, in ein Kloster zu gehn. Ich möchte bezweifeln, dass er dort vor der Narrheit
der Welt geborgen sein wird.
Dieses Jahr hätte doch die Ablenkung an der Sonne festgestellt werden
sollen?[7]