1 8 0 D O C U M E N T S 1 2 1 , 1 2 2 O C T O B E R 1 9 1 9
121. From Max Planck
Grunewald, 4/10. 19
Lieber Kollege!
Ich weiß nicht, wann ich einmal Gelegenheit haben werde, Sie in Musse zu spre-
chen, aber ich weiss, dass ich es nicht bis dahin verschieben kann, Ihnen zu sagen,
wie tief und wie herzlich ich mich über die Nachricht gefreut habe, die in dem Lo-
rentzschen Telegramm enthalten
ist.[1]
So hat sich denn der innige Bund zwischen
dem Schönen, Wahren und Wirklichen wieder einmal als wirksam erwiesen. Dass
Sie selber an dem Resultat nicht zweifelten, haben Sie schon öfters geäussert, aber
es ist doch gut, wenn nun auch für andere diese Tatsache unzweifelhaft festgelegt
wird. Ich freue mich sehr darauf, Ihnen bald einmal wieder unter günstigeren Um-
ständen, als in dem Trubel der akademischen Kartelltagung, zu
begegnen.[2]
Wir
müssen dann auch noch einiges über die Punkte besprechen, von denen in unserem
Briefwechsel die Rede
war.[3]
Einstweilen grüsst Sie herzlich
Ihr treu ergebener
M. Planck.
ALS. [19 284].
[1]See Doc. 110.
[2]A meeting of German academies was held in the Prussian Academy of Sciences on 3 and 4 Octo-
ber to discuss ongoing projects and common policy toward foreign academies. At the first meeting on
3 October, Einstein urged that individual scholars be allowed unrestricted participation in interna-
tional relations with former enemy countries and not be bound by resolutions intended for the group
(“allgemeine Beschlüsse”; minutes of the first meeting of the cartel of German academies; see entry
of 3 October in Calendar).
[3]Most likely refers to Einstein’s offers from Zurich and Leyden; see Doc. 73.
122. To Paul Epstein
[Berlin,] 5. X. 19
Lieber Herr Epstein!
Ich habe mich sehr über Ihren Brief gefreut, weil mir die zionistische Sache sehr
am Herzen liegt. Es würde für diese Angelegenheit einen grossen Gewinn bedeu-
ten, wenn Sie hin
gingen.[1]
An meiner Fürsprache soll es nicht fehlen. Sie wissen,
wie hoch ich Ihre Leistungen und Ihr Können schätze. Ich habe bereits gestern ei-
nige Herren, die mit der Organisation zu thun haben, auf Sie aufmerksam ge-
macht.[2]
Einstweilen hat man natürlich noch dringendere Sorgen als die Gründung
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