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dürfen mit Genugtuung zurückschauen, wenn es tapfer und in Ehren überstanden
ist.
Mit Ihrer Tochter freuen wir uns alle sehr. Sie schaut neugierig wie ein junger
Spatz in das ganze Treiben hinein, das ihr noch neu
ist.[3]
Es macht mir den Ein-
druck, dass ihre Haltung den Dingen gegenüber ruhiger und objektiver wird. Leider
habe ich sie nicht so viel gesprochen, als mir lieb gewesen wäre, weil ich durch eine
Reise nach
Holland[4]
und viel[er] Geschäfte absorbiert war; ich hoffe es aber nach-
zuholen
Meine ehemalige Frau und die Kinder werden nach Deutschland übersiedeln
müssen. Denn sie in Zürich zu ernähren, ist für mich nun absolut
unmöglich.[5]
Ich
werde hier aushalten, wenn es sich als irgendwie möglich erweist. Denn ich bin den
hiesigen Behörden und Kollegen zu grossem Dank
verpflichtet.[6]
Indem ich Ihnen versichere, dass ich aufs Wärmste mit Ihnen und Ihren
Kindern[7]
fühle, bin ich mit herzlichen Grüssen Ihr
A. Einstein.
[. .
.][8]
ALSX (SzZE Bibliothek, Hs. 304:1178). [38 120].
[1]Ida Hurwitz (1864–1951).
[2]Eva Hurwitz (1896–1942). Her father, Adolf Hurwitz (1859–1919), Professor of Mathematics
at the Swiss Federal Institute of Technology (ETH), with whom Einstein had taken classes while a
student there (see Vol. 1, Appendix E), died on 18 November. In later years, Einstein was a frequent
guest in the Hurwitz home in Zurich, where they often played music together (see Vol. 5, Illustration
13, and Einstein to Adolf Hurwitz and Family, 4 May 1914 [Vol. 8, Doc. 6]).
[3]Eva Hurwitz was enrolled as a fourth-year student in Abteilung VIII at the ETH in winter semes-
ter 1919/1920 (see ETH Programm 1919, p. 63).
[4]The second half of October.
[5]On the financial difficulties of supporting a family in Switzerland with money earned in Ger-
many, see Doc. 166.
[6]Einstein expressed similar gratitude to his Berlin colleagues in Doc. 103.
[7]Lisbeth (1894–?) and Otto Adolf (1898–?).
[8]Elsa Einstein’s condolences are omitted.
173. From Viktor G. Ehrenberg[1]
Leipzig, 23. 11. 19.
Hochverehrter Herr Kollege!
In einer Zeit, da die Welt Ihres Namens voll ist und die Fachgenossen aller Län-
der Ihnen huldigen, kann Ihnen an der Begrüssung eines Laien noch weniger gele-
gen sein als sonst. Aber es drängt mich, Ihnen zu sagen, daß ich sowohl persönlich
wie auch aus der Seele unsrer Kinder Borns heraus an dem wundervollen Triumpf
Ihres wissenschaftlichen Denkens den wärmsten Anteil
nehme.[2]