2 7 2 D O C U M E N T 1 9 2 D E C E M B E R 1 9 1 9
[1]This letter is dated on the assumption that it was written at the same time that Einstein responded
to a letter from Mileva Einstein-Maric; which he received 5 December (see the preceding document).
[2]Mileva was about to depart for Novi Sad (see the preceding document). Eduard was to be sent
to Aegeri, canton of Zug, during Mileva’s absence.
[3]Einstein and Hans Albert had been working on a “flying machine” (“Flugmaschine”) in the sum-
mer (Doc. 86).
[4]Ernst Amberg (1871–1952) was an instructor in mathematics and rector of the Gymnasium of
the Kantonsschule Zurich. In winter semester 1896/97 and summer semester 1897, Einstein had
mathematics Repetitoria with Adolf Hurwitz, assisted by Amberg and Arthur Hirsch (1866–1948)
(see Vol. 1, Appendix E, pp. 362–363).
[5]Ulrich Seiler (1872–1928), Instructor in Physics at the Gymnasium of the Kantonsschule, was
Assistent at the University of Zurich during Einstein’s first year as a student at the Swiss Federal Insti-
tute of Technology. Einstein may have made his acquaintance again in summer semester 1919, when
Seiler taught “Didaktik der Physik” at the University of Zurich (see the minutes of the meeting of the
Philosophical Faculty II, 23 May 1919, SzZSa, AA 10:5).
[6]See invitations to the Basel conference in Docs. 171 and 179.
192. To Willem H. Julius
[Berlin,] 5. XII. 19.
Lieber Herr Kollege!
Der wunderschöne Tag, den ich in Ihrem Hause verbracht habe, wird mir immer
eine wertvolle Erinnerung sein, sowohl im Sinne wissenschaftlicher Bereicherung
als auch menschlichen
Erlebens.[1]
Ihre theoretischen Auffassungen habe ich mir
viel durch den Kopf gehen lassen und bin überzeugt, dass sie ernsthafteste Berück-
sichtigung verdienen. Es hat keinen Sinn, über Rotverschiebungen zu diskutieren,
ohne die von Ihnen erschlossene Linienverlagerung durch asymmetrische Zerstreu-
ung gewissenhaft in Erwägung zu ziehen. Die Linienverschiebung zwischen Son-
nenm[itte] und Sonnenrand zeigt es deutlich. Ebenso zeigt Ihre so plau[sible] Er-
klärung der S-Form des Sonnenflecken-Spektrums bei radial gestellt[em] Spalt,
dass auch die kontinuierliche Brechung eine Rolle spielen
mag.[2]
Ihre Abhandlun-
gen habe ich noch nicht alle studieren können, wei[l] ich gegenwärtig durch sehr
viele Pflichten der verschiedensten Art, wissenschaftliche und andere, so gehetzt
bin, dass es mir schwer[] wird, mich in etwas richtig zu vertiefen. Hoffentlich
kommt es bald wie[der] besser. Ich habe jetzt Aussicht, öfter nach Holland zu kom-
men und [--] die wissenschaftlichen, menschlichen und musikalischen Beziehun-
gen zu Ihnen und den Ihren aufrecht halten zu
können.[3]
Das Musizieren mit Ihren
Töchtern[4]
und Ehrenfest war zu schön!
Indem ich Sie alle herzlichst grüsse, bin ich mit den besten Wünschen für Sie
und die Ihren Ihr
Einstein.