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die daran Vergnügen haben sollen. Ich halte es daher für das Richtige, wenn ich Ih-
nen den Artikel sende, um Ihnen dann die Entscheidung darüber zu überlassen, ob
bezw. wo Sie denselben erscheinen lassen wollen.
An unsere litterarische Bekanntschaft erinnere ich mich mit Vergnügen, ebenso
an die Arbeit, die Sie mir später gesandt
haben.[2]
Es grüsst Sie freundlich Ihr
A. Einstein.
TLS (SUU). [80 338]. Addressee’s name is typed above salutation: “Herrn Prof. Dr. The Svedberg
Upsala.”
[1]A week earlier, Svedberg had solicited an article on relativity for a Swedish journal (see Doc.
202). Vol. 7, Doc. 31 is, in all likelihood, a first draft of the Nature article. A much shortened version
was eventually published as Einstein 1921d (Vol. 7, Doc. 53); see also Vol. 7, Doc. 50, for a draft of
the published version.
[2]Probably Svedberg 1906a and/or 1906b; for a discussion of these papers and Einstein’s reaction
to them, see Vol. 2, the editorial note, “Einstein on Brownian Motion,” pp. 219–220.
214. From Edgar Meyer
Zürich 1, Rämistr. 69 den 14. Dezember 1919
Lieber Herr Einstein!
Heute komme ich mit einer Reihe von Bitten an Sie. Ich will direct mit meinem
Wunschzettel beginnen:
Das erste ist die inständige Bitte, doch ja auch dieses Semester zu uns zu kom-
men, um ihre Vorlesung über ein ganz beliebiges Kapitel der Physik zu
halten.[1]
In aller nächster Zeit werden Sie auch eine besondere Einladung von der Regierung
erhalten wegen der Vorlesung im nächsten
Semester.[2]
Ich habe dieses veranlasst,
damit jene schlechten Eindrücke, die Sie z. B. auf der Universitätskasse erhielten,
und die ja nur durch untergeordnete Leute hervorgerufen waren, vollständig ver-
wischt
werden.[3]
Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, was Sie hier für uns sind,
und wir alle hier, alle Physiker, wären sehr, sehr unglücklich, wenn Sie auf Ihrem
Entschlusse bestehen wollten. Bringen Sie Ihre liebe Frau mit, Sie können ganz bei
uns wohnen und Sie werden sich sicherlich und hoffentlich wieder so glücklich
fühlen, wie jetzt bald vor einem
Jahr.[4]
Und diese vier Wochen Erholung tun Ihnen
und Ihrer Frau doch sicher gut. Wir haben soviel Platz im Hause, dass Sie sehr gut
bei uns wohnen könnten, mit Frau und
Tochter,[5]
und Sie selbst werden so unge-
stört sein, wie Sie es nur wünschen. Sie können ein Arbeitszimmer für sich haben,
in dem sich überhaupt sonst nie ein Mensch zeigen darf. Wir wollen Ihnen jeden
Wunsch an den Augen absehen, aber bitte, bitte kommen Sie. Und wenn Sie Ihren
alten Einwurf machen: ja die Vorlesung können doch auch die anderen Physiker in