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Sowohl zur Herstellung des zur Bestrahlung notwendigen monochromatischen
ultravioletten Lichtes wie zur Untersuchung des Absorptions- und Resonanzspek-
trums des bestrahlten Dampfes ist ein lichtstarker Quarzspektrograph von grossem
Auflösungsvermögen erforderlich. Die Firma Schmidt und Haensch hat zur Zeit ei-
nen ähnlichen Spektrographen, wie ich ihn, brauchen würde, auf Bestellung gebaut
und gibt freibleibend als Preis für einen solchen 6500 M an. Die Anfertigung des
Apparates wird voraussichtlich so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass, falls das Di-
rektorium des Kaiser Wilhelminstituts für Physik der Anschaffung des Apparates
im Übrigen geneigt wäre, ein augenblicklicher Mangel an Mitteln, von dem Sie,
sehr geehrter Herr Professor, mir seinerzeit schreiben, jedenfalls nicht hinderlich
sein würde.
Ich wäre Ihnen zu allergrösstem Dank verpflichtet, wenn Sie, sehr geehrter Herr
Professor, mir die Unterstützung meines Gesuches beim Direktorium des Kaiser
Wilhelminstituts zuteilwerden liessen, die Sie mir bei Gelegenheit meines Besu-
ches gütigst
versprachen.[3]
In vorzüglicher Hochachtung Ihre ganz ergebene
Hedwig Kohn.
ALS (GyBP, I. Abt., Rep. 34, Nr. 7, Mappe H. Kohn). [77 801].
[1]Kohn had applied for a grant in Doc. 83. On 23 August, Einstein asked her to give details about
the goals and methods of her research (see entry of that date in Calendar).
[2]These investigations were reported at the 81st meeting of the Gesellschaft Deutscher Naturfor-
scher und Ärzte in Salzburg (see Steubing 1909), where Einstein had also been a participant (see Ein-
stein 1909c, Vol. 2, Doc. 60).
[3]In a letter of the same day, Otto Lummer supported Kohn’s request, “also for egoistic scientific
reasons” (“auch aus egoistischen wissenschaftlichen Zwecken”), since he too had been planning to
extend spectroscopic investigations to the ultraviolet region of the spectrum (see entry of 2 January
1920 in Calendar).
242. To Heinrich Zangger
[Berlin,] Samstag. [3 January
1920][1]
Lieber Freund Zangger!
Ihr grosser Neujahrsbrief—soweit ich ihn habe lesen können, hat mich sehr ge-
freut. Jedenfalls hab ich gesehen, dass Sie es nicht tragisch nehmen, wenn ich
manchmal brumm[e.] Dafür bin ich Ihnen dankbar. Nun muss ich wohl annehmen,
dass Mileva
verreist[2]
und Albert bei Ihnen, Tete in
Aegeri.[3]
Was ich in Zürich
noch an disponiblem Geld habe, habe ich Herrn Dr. Zürcher senden lassen, der dar-
über verfügen
soll.[4]
Ich wüsste nun sehr gern, was ich für die nächste Zeit an
Schweizergeld auftreiben soll. Schulden will ich keine mehr
machen.[5]
Ich habe
schon welche bei Mileva, die einen Teil ihres Heiratsgutes verbraucht hat, weil ich