3 8 6 D O C U M E N T 2 8 4 J A N U A R Y 1 9 2 0
Indem wir Ihnen fur Ihr hilfsbereites Interesse uns nochmals auf das herzlichste
danken, sind wir mit ergebenen Grüßen
L. Grebe.
A. Bachem.
ALS. [6 046].
[1]Year corrected by the reference to Richard Fleischer’s gift (see Doc. 238).
[2]Presumably the 2,000 marks offered by Fleischer through Einstein in Doc. 238.
[3]The repetition of their measurements with Erwin Freundlich’s microphotometer was hindered
by a mechanical failure of the instrument (see Doc. 232).
284. To Hedwig and Max Born
[Berlin,] Montag 27. 1 20
Liebe Borns!
Vor allem die Angelegenheit des jungen Kollegen Dehlinger, über den Du an
Berliner geschrieben
hast.[1]
Wir bekommen jetzt für die astronomischen Untersu-
chungen viel Geld, über das ich allein zu verfügen
habe.[2]
Hätte der Mann Lust zu
astrophysikalischen Arbeiten? Ich würde ihn einstweilen anstellen können mit
etwa 6000 M jährlich, vielleicht auch mehr, wenn es die widrigen Verhältnisse for-
dern. Er würde dann mit Freundlich zusammen
arbeiten.[3]
Photometrische Unter-
suchungen an Sternspektren. Wenn der Mann aber eine Anstellung in der techni-
schen Praxis vorzöge, so habe ich auch Beziehungen, um ihm was zu suchen. Nur
mit Wissenschaft kann man sich heute schwer ernähren. Schreib mir bald Näheres.
Wir haben es auch traurig gegenwärtig, weil meine Mutter in hoffnungslosem
Zustand bei uns liegt und unsäglich leidet. Es kann noch viele Monate dauern, bis
sie erlöst
wird.[4]
Else leistet viel; sie hat es nicht leicht. Dadurch wird mein ohne-
hin geringer Thatendrang noch mehr verringert. Du bist ein ganz anderer Kerl! Dei-
ne kleine Gesellschaft hat auch wieder mit ihren Übelchen zu
thun[5]
und auch Sie,
1. Frau Born machen sich in unerlaubter Weise interessant (erlaubt ist es nur durch
launige Gedichte und Ihre witzigen Briefe). Da hältst Du Relativitätsvorträge ge-
gen die
Institutspleite[6]
und schreibst Arbeiten, wie wenn Du als ein lediger Jung-
geselle behaglich in einem eigens für Dich geheizten isoliertem Prachtzimmer hau-
sen würdest und keinerlei Sorgen des pater familiae an Deinem Hirn nagten! Wie
Du das nur fertig bringst?
Über den Fajans schimpft auch Haber
tüchtig.[7]
Letzteren hast Du sehr gut ge-
kennzeichnet. Er merkt nichts von der Zahl seiner willkürlichen Annahmen und
überschätzt deshalb den Wert der gefundenen Übereinstimmungen
masslos.[8]
Du
hast recht, wenn Du unbedingt festhältst an Deiner soliden Methode. Daran, dass
man die Quanten lösen müsse durch Aufgeben des Kontinuums glaube ich
nicht.[9]
Previous Page Next Page