4 1 4 D O C U M E N T 3 0 3 F E B R U A R Y 1 9 2 0
Wir haben heute enorm gelacht über Deine glänzende Verrechnung. Du
schreibst wörtlich Folgendes:
„Ich habe die 10,000 M erhalten. Die Rechn. gestaltet sich folgendermaßen:
16 500 kostet der Flügel 239 M hat Verpackung Transport - - - gekostet. Bleiben
111 M, die auf die Geigen angerechnet
werden“[4]
—
God said „Let Einstein be“ and all was skew!— Eine hübsche Nicht-Euklidicität
in der Zahlenreihe!!— Nach dieser Übungsaufgabe begreife ich vorzüglich warum
Dein Normalzustand die Dallessicität
ist![5]
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— • —
Was den Zeitpunkt Deiner Antrittsrede betrifft werde ich Dir in einem folgenden
Brief ein paar Gesichtspunkte mittheilen (Ferien, Examenperioden etc) die viel-
leicht für Dich eine Anleitung zur Wahl bieten können aber ich muss darüber erst
noch Kuenen und Onnes
fragen.[6]
— Aber jedenfalls bleibst Du absolut frei darin.
Was das Drucken der Rede anlangt so bitte Folgendes zu beachten:
1. Sorge dafür, dass Sie nicht früher (durch irgend ein Missverständnis) publik
wird als Du Sie gehalten hast.
2. Falls Du für die hierzulande zu vertheilenden Pflichtexemplare (traditions
Pflicht) das traditionelle Titelblatt und die traditionellen Zusprachen beidrucken
lassen willst, so muss ich Dir noch einige Daten dafür verschaffen, da Du dem for-
mellen Vorbild meiner Rede nicht ganz folgen kannst, weil Dein Lehrstuhl einem
anderen Curatorium untersteht als der
meine.[7]
— Natürlich verlangt niemand von
Dir, dass Du die Traditionelle Form streng beachtest aber da inmitten des hiesigen
Milieus (denke an unser altes Kirchengebäude!!) ein eigenartiger Reiz in der alt-
mod. Form liegt wirst Du selber hinterher noch einen aesthetischen (ja vielleicht
selbst halb und halb ethischen) Genuss davon haben und jedenfalls den vielen Men-
schen, die Dich hier so herzlich lieb haben noch ein Extra-Vergnügen damit berei-
ten.
Ich werde Dir dann auch noch mittheilen wie viel Exemplare Du hier versenden
musst, falls Du auch darin der Tradition folgen willst.
Falls Du nichts dagegen hast stelle ich das alles für Dich fest und sende Dir alle
nöthigen Daten. Darf ich?
— • —
Was meinen Wunsch betrifft, der lückenlosen Ausgabe Deiner Publicationen so
will ich Dich vorläufig in Ruhe lassen, obwohl ich absolut nicht Deiner Meinung
bin.[8]
Aber
Möge Deine Frau dafür sorgen dass Deine gegenwärtigen Publicationen (z. B.
bei Teubner) auf Grund solcher Verträge erfolgen, dass ihre Aufnahme in eine To-
talausgabe Deiner Abhandl. über ein paar Jahre nicht erschwert wird.
Bitte, bitte lies Ihr diesen Satz jedenfalls vor: