4 4 4 D O C U M E N T 3 2 6 F E B R U A R Y 1 9 2 0
lassen.[4]
Ich habe darüber mit meinem Chef gesprochen und wir meinen beide,
dass dies sehr wünschenswert wäre. Nun bin ich aber mehr experimenteller als
theoretischer Physiker und ich weiss nicht, ob ich der Übersetzung eines so wich-
tigen Gegenstandes gerecht werden könnte. Ich habe in Wien Vorlesungen über die
Relativität
gehört[5]
und kenne mich daher mit der deutschen Ausdrucksweise viel-
leicht besser aus, als viele meiner Landsleute. Dennoch kann ich keineswegs be-
haupten, dass ich die dazugehörige Mathematik beherrsche. Ich möchte daher Ihre
ausgesprochene Ansicht wissen, bevor ich mich zu einer Übersetzung Ihrer Vorle-
sungen entschliesse. Ich bin dazu gerne bereit, denn ich würde dabei vieles lernen,
was mir viel Freude machen würde. Beim Korrektur-lesen könnte ich auch andere
Hilfe in Anspruch nehmen. Oder meinen Sie es wäre besser wenn eine Ihre Theorie
beherrschende Person die Übersetzung machen würde? Vielleicht schreiben Sie
mir in dieser Angelegenheit. Wissen Sie vielleicht ungefähr wie viele Seiten Ihre
Vorlesungen brauchen würden? Jedenfalls, wenn Sie Ihre Vorlesungen im Deut-
schen und in Übersetzung veröffentlichen sollten, wäre es wohl am besten wenn es
so geschehe, dass das Buch unabhängig in den beiden Ländern erscheine und nicht
von einem Übersetzungsrecht abhängig ist.
Und nun zu einer weiteren Frage. Es ist mir von einem mir bekannten Redakteur
einer hiesigen wissenschaftlichen Zeitschrift den Vorschlag gemacht worden, dass
die Übersetzung Ihres Vieweg Buches eine kurze Skizze Ihrer Lebensbahn enthal-
ten sollte; denn, wie er meint, das wäre von besonderem Interesse. Er hat den wei-
teren Vorschlag gemacht, dass wennmöglich auch am Anfang des Buches Ihr Bild-
nis erscheinen sollte. Ich stimme mit ihm vollkommen überein und habe auch
meinem Verleger geschrieben, der mir geantwortet hat, dass er damit ganz einver-
standen wäre und er hat mich gebeten Ihnen darüber zu schreiben. Wären Sie also
geneigt, mir das nötige Material zu schicken, damit ich eine einleitende und zu-
gleich authentische Notiz über Ihre Lebensbahn schreiben könnte, denn, wie Sie
wohl bemerkt haben dürften, weichen die diesbezüglichen Nachrichten sehr von
einander ab, und es wäre erwünscht, dass endlich etwas Authentisches über Sie er-
scheinen sollte. Wenn Sie mir Ihr Bildnis schicken könnte, wäre es auch sehr schön.
Am besten und leichtesten zu reproduzieren wäre natürlich eine Zeichnung, falls
Sie sowas besitzen. Ich hoffe Sie werden mit diesen Vorschlägen einverstanden
sein und sehe Ihrer diesbezüglichen Antwort mit Interesse entgegen.
Gestern erhielte ich von meinem Verleger folgenden
Brief,[6]
über den ich mich
so unterhalten habe, dass ich auch Ihnen das Vergnügen geben möchte. Er schreibt
mir—
“When you send in the matter for the prospectus of Einstein’s book I shall be
glad if you will make the description of its contents as intelligible as possible to the
ordinary man. Our travellers tell us that there is complete ignorance in the public
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