D O C U M E N T 3 3 4 F E B R U A R Y 1 9 2 0 4 5 3
ginn[en] Deine Sommerferien? Schreib mirs bald, auch wielange sie dauern. Meine
arme Mutter ist
gestorben.[4]
Deshalb bin ich im Sommer Herr meiner Zeit.
Sei geküsst von Deinem
Papa.
Eben kam Euer Brief, wo Du mich „grosses Tier“ anredest. Ich habe auch ordent-
lich Sehnsucht nach Dir. Bin auch neugierig, was Du Dir ausgedacht hast.
ALSX. [39 733]. Appended to the preceding document. Cropped.
[1]This letter is dated on the assumption that it was written at the same time as the preceding doc-
ument, to which it is appended.
[2]Including the score of J. S. Bach’s St. Matthew Passion, additional musical works, and a large
photograph of Einstein (see Doc. 369). Hans Albert was staying at Zangger’s home (see the preceding
document).
[3]Einstein had sailed with his son the previous August (see Docs. 86 and 90).
[4]Pauline Einstein died on 20 February.
334. From Albert Fleck[1]
Berlin-Steglitz, Fichtestr. 22. den 27. Februar 1920.
Hochgeehrter Herr Professor!
Zum Teil aus philosophischen Gründen habe ich mich, soweit Berufsgeschäfte
mich dazu kommen liessen, mit theoretischer Physik beschäftigt. Auch die grosse
Umwälzung, welche die Physik durch Ihre Ideen erfahren hat, wollte ich kennen
lernen, und dabei genügte mir nicht eine gemeinfassliche Darstellung, sondern ich
habe mir aus ökonomischen Gründen ein zusammenhängendes Werk vorgenom-
men, nämlich Raum–Zeit–Materie von H. Weyl, dessen Schwierigkeiten ich durch
gründliches Studium mit der Zeit zu überwinden hoffe, nachdem ich jetzt die erste
Lektüre beendet
habe.[2]
Sehr willkommen ist mir da der Vortrag von Herrn
Reissner in der B. M. G. gewesen und die sich daran knüpfende Diskussion mit
dem Korreferat von Herrn
Hamel.[3]
Da mir aber ein Punkt in dieser wunderbaren
Theorie keine Ruhe liess, so erlaubte ich mir in der letzten Sitzung eine Anfrage,
und musste aus der ganz und gar nicht befriedigenden Antwort, die Herr Hamel
gab—Herr Reissner [s]chwieg—ersehen, dass der Sinn meiner Frage nicht begrif-
fen war. Ich erlaube mir daher, mich an die allererste Quelle, an Sie, zu wenden und
Sie um Auskunft zu bitten.
Ihre Theorie sucht die Anzahl der Weltunbekannten dadurch zu verringern, dass
sie in die Raum-Zeit schon das hineinlegt, was früher etwa als „Stoff und Kraft“
bezeichnet wurde. Zu diesem Zwecke wird die passende Mannigfaltigkeit ausge-
sucht und als eine Riemannsche Mannigfaltigkeit gefunden, die gewisse Bedingun-
gen zu erfüllen
hat.[4]
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