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auf Intuition angewiesen) Auch van Aardenne ist ein hoffnungslos schlechter Be-
schreiber.[4]
Beste Grüße Euch allen! Komm doch endlich!!!! Dein
Ehrenfest
Nimm v. Aadenne mit nach
Kristiania![5]
AKS. [9 481]. The verso is addressed “Prof. A. Einstein Berlin Haberlandstr. 5,” with return address
“Prof. P. Ehrenfest Leiden Nederland,” and postmarked “Leiden 5 17.IV.1920 1.”
[1]See Doc. 373.
[2]Heike Kamerlingh Onnes’s intercession toward expediting Einstein’s Dutch visa (see Doc. 373),
which Einstein expected to receive from the Dutch Embassy (see Doc. 371).
[3]A month earlier Ehrenfest had asked Einstein to have his “secretary” (Ilse Einstein) provide bio-
graphical data on Einstein (see Doc. 347).
[4]Gijsbert W. van Aardenne.
[5]Einstein informed Ehrenfest of his prospective visit to Christiania (Oslo) in Doc. 371.
376. From Georg Vogelpohl[1]
Osnabrück, Johannismauer 31. den 16. April 1920
Hochzuverehrender Herr Professor!
Für die mir mit Ihrem Schreiben vom 24. Februar gemachten Mitteilungen spre-
che ich Ihnen zunächst meinen ganz verbindlichen Dank aus. Die Angaben genüg-
ten für meine Zwecke.
Absichtlich habe ich noch mit einem Antwortschreiben gewartet, um gegebe-
nenfalls einige Fragen, die mir in den Diskussionen nach den Vorträgen gestellt
wurden, und zu deren Beantwortung ich nicht fähig war, Ihnen, sehr geehrter Herr
Professor, vorzulegen, wie Sie mir in Ihrem Schreiben freundlichst anboten. Der-
artige Fragen haben sich zwar nicht ergeben; mit einer Ausnahme, nämlich: Was
ausserhalb des nach der allgemeinen Relativitäts-Theorie bestehenden sphärischen
Weltenraumes bestehen soll. Ich habe mir die Frage an dem zweidimensionalen
Analogie-Beispiel des intelligenten Schattens auf der Kugel beantwortet. Für die-
sen gehört das Dreidimensionale in das Gebiet der Metaphysik, ihn zwingen höch-
stens Erscheinungen aus dem Dreidimensionalen, die er im Zweidimensionalen
beobachtet, (zum Beispiel eine Deformation der Kugelfläche durch einen körperli-
chen Gegenstand. Ferner wird er auch wohl irgend welche Empfindungen von der
Körperwelt in seine Flächenwelt aufnehmen) eine höhere Dimension als seine an-
zunehmen. Wi[r] beobachten nun aber ausser der Dreidimensionalwelt keine Er-
scheinungen, die auf das Vorhandensein einer höheren Dimension schliessen las-
sen. Es gehört also für uns das Ausserhalb des Weltalls vollkommen in das Gebiet
der Metaphysik, da das physikalisch Reale nur 3 Dimensionen hat. Das Metaphy-
sische mag den Philosophen zur freundlichen Begutachtung übergeben werden.