4 6 4 D O C . 6 4 L E C T U R E O N S P E C I A L R E L AT I V I T Y
zum Koordinatensystem zurückgelegten Wege („Lichtwege“) und
ein, so gilt entsprechend
. . . . (4)
Die relative Verschiedenheit beider Lichtwege und beträgt bei
einer Stabgeschwindigkeit in erster Näherung
Diese Differenz sollte durch den Michelson’schen Interferenz-versuch nachgewie-
sen werden. Derselbe beruhte im Prinzip auf folgender Anordnung.
Auf einer massiven, drehbaren Steinplatte waren die Lichtquelle L mit Linse, der
halbdurchlässige Planspiegel , die beiden Planspiegel und sowie Mittel
zur Konstatierung des nach E gelangenden Lichtes vorgesehen. Das von L nach
gelangende Lichtbündel wurde durch in zwei kohärente Bündel zerlegt, von de-
nen das eine den Weg , das andere den Weg zurücklegte.
Die bei E resultierende Interferenzerscheinung wurde beobachtet. Sie entsprach
der Differenz der Lichtwege und . Diese Differenz, welche der
oben angedeuteten Rechnung entspricht, sollte sich durch eine Verschiebung der
Interferenzstreifen bemerkbar machen, die bei einer horizontalen Drehung der gan-
zen Einrichtung um einen rechten Winkel eintreten sollte.
Der von Michelson und Morley mit grosser Meisterschaft durchgeführte Ver-
such bewies, dass der zu erwartende Effekt in Wahrheit nicht vorhanden ist. Verall-
gemeinernd müssen wir uns also sagen: Die Lichtausbreitung relativ zur Erde lässt
von einer Bewegung der Erde relativ zu einem bevorzugten Koordinatensystem
(bezw. relativ zum Lichtäther) nichts erkennen auch die optischen áErscheinungenñ
Vorgänge scheinen dem speziellen Relativitätsprinzip zu entsprechen—entgegen
dem Ergebnis der oben skizierten theoretischen Überlegung.
λ1 ct1 =
λ2 ct2 =
λ2 λ1 1
v2
c2
---- - =
λ1 λ2
λ2
---------------- - λ1 λ2
v 30 km/sek =
λ1 λ2
λ2
---------------- -
1
2
------ -
v2
c2
-
1
2
-- -
10–8
= =
v
S1
S0

S2
E
S0 S1 S2
S0
S0
S0 S1 S0 E S0 S2 S0 E
S0 S1 S0 S0 S2 S0
[p. 7]
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