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eilt’ ich schon in der nächsten Minute den Berg wieder hinunter. Leid tat mir’s dass
ich Albertli so gar nicht recht was berichten konnte. Zeit & Ort erlaubten’s nicht.
Doch—tröstet’ ich mich, bald kommt ja der Vater selber & nimmt seinen Buben
bei den
Ohrwatscheln.—[8]
Letzthin
putscht’[9]
ich beinah mit Ihnen zusammen! Plötzlich standen wir uns
gegenüber. Doch—doppel Glas & Rahmen schützten vor Zusammenstoss. Ich
freute mich des Wiedersehns, doch, könnt ich nicht behaupten dass mein freundlich
guten Tag mit freundlicher Mien’ erwiedert wurde. So ernst & sorgenvoll schauten
Sie drein, trotz Stumpen in der
Hand[10]
& der neuen Ehrung die Ihnen die C. Un.
in N. Y.
erwiesen.[11]
Noch manchmal nickt ich Ihnen guten Morgen zu auf m.
Gang in die Apotheke, bis eines Tages an Ihrer Stell’ ein N. Y. Wolkenkratzer mir
entgegenglotzte—dann war’s nicht mehr so heimelig dort vorbeizugehn.— Sie
sind wohl jetzt zu Hause & stärken auf’s neu Ihre Reiselust. Ihre Reisen sind zwar
Strapazen—die
Gisulafluh[12]
wäre keine!
„Die Schweiz hätte Sie gar zu gern gehabt“, sagt Dr. de
Giacomi[13]
, der Sie freund-
lich grüssen lässt! Er wusste dass Sie aus Tugendhaftigkeit in B. bleiben, brummte
aber doch in den Bart „Sie gehörten in die Schweiz! Er interessiert sich sehr für Ihre
R.’ Teorie, sie giebt ihm aber arg zu schaffen! Alle Welt will Sie jetzt haben, alle
Welt bewundert Sie; doch mancher kratzt sich in den Haaren weil ihm zu schwer
die R’ Teorie.“
Hab ich’s schön, kenn ich doch was ich bewundere—Ihre Güte!
Schw.
Frida[14]
ALS. [43 727].
[1]This letter is dated on the assumption that it was written soon after Einstein was awarded the
Barnard Medal by Columbia University (see Frank D. Fackenthal to Einstein, 13 May 1920 [Vol. 10,
Calendar]).
[2]Huber had apparently previously informed Einstein that she had vacationed in La Tour-de-Peilz,
Canton Vaud (see previous document).
[3]Swiss German for “father.”
[4]The Zürichberg, east of the city of Zurich.
[5]Swiss German for small tuft.
[6]Swiss German for small paw.
[7]Nickname for Eduard Einstein.
[8]She may have assumed that Einstein would be coming to pick up the boys in Zurich for their
planned joint vacation in Benzingen in October 1920 (see Einstein to Elsa Einstein, 7 October 1920
[Vol. 10, Doc. 164]).
[9]Swiss German for “collide.”
[10]Possibly Illustration 23 in Vol. 10.
[11]See note 2.
[12]Mount Gislifluh in the Jura folds (Canton Aargau).
[13]Possibly Joachim de Giacomi (1858–1921), a Bern physician.
[14]Frieda Huber apparently used both spellings of her first name: “Frieda” and “Frida.”
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