D O C U M E N T 2 2 5 M A R C H 1 9 2 4 3 5 1 senden dann aber nichts mehr geäußert haben.[4] Vielleicht schicken Sie jetzt Bei- trag oder Absage. Ich habe schließlich die Bitte, daß Sie mich bei Ihrer lieben Frau[5] recht ent- schuldigen. Sie hat mich im Vormonat einmal nach vielen Jahren eingeladen und ich habe ablehnen müssen. Mein Befinden ist seit 2 Monaten so, daß ich hie und da eine Einladung annehme, aber mich den allermeisten entziehen muß und ich ver- brauche viel Mühe und Zeit es so einzurichten, daß ich nicht für einen schlechten Freund und nicht für einen armen Krüppel gelte.[6] An jenem Tage war es beson- ders schwer das eine und andere zu vermeiden. Ich war in Kopenhagen und habe Herrn Bohr gesprochen, der mich 1 ½ Stunden mit einem Gemisch von Bewunderung und Ablehnung für Ihre Lichtquantentheo- rie unterhalten hat.[7] Auch wenn mein Kopf von der Grippe weniger wüst wäre wüßte ich seine Ausführungen nur schlecht wiederzugeben. Aber wie seltsam ist, daß Sie beide auf dem Felde auf dem alle schwächeren Phantasieen und Urteils- kräfte lange verdorrt sind sich jetzt allein geblieben im tiefsten Gegensatze gegen- überstehen. Denn er strebt mit allen Fasern zur klassischen Welt zurück und sieht in den Quanten eine Begleiterscheinung des Energieumsatzes am Atom, er glaubt nicht mehr, daß die Strahlung den Bahnsprung begleitet, sondern daß der Bahn- sprung die Strahlungsperiode nur abschließt, die mit der Erregung beginnt und vie- les mehr.[8] Herzlichen Gruß. Ihr Freund Haber. ALS. [12 340]. The letter is written on personal letterhead. [1]Dated by reference to Haber’s two-month presence in Berlin since his return from South Amer- ica on 14 January 1924 (see Fritz Haber to Mileva Einstein-MariF, 16 January 1924, [75 702]). [2]Haber had crossed the southern Atlantic Ocean as part of his research into the feasibility of extracting gold from sea water. While in Buenos Aires, he had tried to raise funds from the local Ger- man community on behalf of the Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft. He had returned to Berlin on 14 January 1924 (see Szöllösi-Janze 1998, p. 521, and Fritz Haber to Mileva Einstein- MariF, 16 January 1924 [75 702]). [3]Einstein was at issue with Mileva on where to invest Einstein’s Nobel Prize money, which he had promised to Mileva in their Divorce Decree of 1919 (see Doc. 150 and Fritz Haber to Mileva Ein- stein-MariF, 16 January 1924 [75 702]). [4]Albert Haas (1873–1930) was the editor of Phoenix. Zeitschrift für deutsche Geistesarbeit in Südamerika. [5]Elsa Einstein. [6]Following his return to Berlin, Haber suffered from exhaustion and depression (see Szöllösi- Janze 1998, p. 521). [7]Niels Bohr. [8]Bohr had recently published a new quantum theory of radiation without the assumption of light quanta see Bohr, Kramers, and Slater 1924a. See Doc. 256 for further details and Einstein’s criticism of this theory.
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