5 5 8 D O C U M E N T 3 6 4 N O V E M B E R 1 9 2 4 war’s zufrieden. Sie ist wirklich rührend lieb. So stehen die Sachen nun. Natürlich wäre uns ein kolossaler Dienst geleistet, wenn wir sie ablösen könnten. Sie bezieht zwar die Zinsen von ihren Papieren u. braucht das Kapital nicht, aber sie hat doch etwas Angst u. drängt um so mehr, als wir im letzten Jahr nicht einmal die Zinsen haben bezahlen können. Mit der Pension wäre das ja in kaum mehr als einem Mo- nat erledigt, aber bis jetzt haben wir ja noch niemand. Auf Frühjahr haben wir 3 sichere Anmeldungen. Es war ein harter Schlag für uns als die beiden angemelde- ten Damen nicht kamen, denn wir haben ziemlich viel anschaffen müssen, um sie würdig zu empfangen u. dazu mussten wir auch noch Schulden machen. Dann ka- men sie nicht… Sehr arg. Aber es ist doch gut, dass wir die Dinge haben. Denn wer auch eine Hypothek auf unser Häuschen nehmen wird, wir müssen sie verzinsen u. so gut als möglich amortisieren, u. das können wir von Pauli’s Pension[8] allein nicht. Es ist uns ja schon so viel geholfen, wenn wir nur nicht immer Angst haben müssen, unser Heim zu verlieren. Also, liebe Elsa, wenn Du jemand weisst, der zu uns passt, schick ihn nur trotzdem. Lieber Albert, Du reist leichter nach China u. Japan oder Argentinien, als dass Du zu uns kommst. U. bei uns hättest Du Ruhe zum Nachdenken u. alles, was Du willst. Da könntest Du die Probe aufs Exempel machen. Der Assessor, von dem Du gehört hast, liebe Elsa, ist sicher Dr Regensburger.[9] Er suchte uns mit seiner jungen Frau im Auftrag von Geh. R. Meyer auf, um sich wegen dessen Frau bei uns umzusehen. Wir haben alle 4 so viel Freude aneinander gehabt, dass sie uns noch öfter besuchten. Er ist ein intelligenter u. feiner Mensch u. vor allem durch u. durch ein Ehrenmann, wie ich einen so aufrechten noch selten getroffen habe. Seine Adresse kenne AL. Fragment. [29 392]. [1]Maja and her husband, Paul Winteler, had purchased the house in 1922 (see Paul Winteler to Einstein, 22 March 1923 [Vol. 13, Doc. 448]). [2]Winteler-Einstein was about to turn forty-three on 18 November. [3]Winteler had been a member of the board of directors of the Schweizerische Auer-Aktien- Gesellschaft in Zurich, yet had to retire due to his move to Florence. Consequently, the Wintelers could no longer rely on the dividends from Zurich. Their debt on the house was 6,750 Swiss francs (see Docs. 26 and 384). [4]Her friend was Sophie Schnyder (1876–1952), a bookstore assistant in Bern (see Rogger 2005, pp. 70 and 195). [5]An arrow points from the amount to the words “Schweizer Franken” in Paul Winteler’s hand. [6]Paul Winteler. [7]Winteler-Einstein had informed Einstein of her planned biography in May 1923. However, she could not find a publisher for it (see Doc. 26 and Rogger 2005, p. 71). [8]Winteler had taken early retirement from the Swiss Federal Railways (SBB) at the end of 1920 (see Paul Winteler to Einstein, 1 December 1920 [Vol. 10, Doc. 218]). [9]Reinhold Regensburger (1891–1972) was a German lawyer and linguist.
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