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and Stark. In response, on 1 August, a majority of the mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion
of the faculty made its point of view clear that only “a German who feels authentically national” (“ein
Deutscher der rein national empfindet”) should be considered, and favored Konen over Stark and
Debye because he was “a born Rhinelander” (“als geborenem Rheinländer”) (GyBSa, I. HA, Rep. 76
Va, Sekt. 3, Tit. 4, Nr. 55, Bd. 7, Bl. 63).
The debate about Konen delayed the ministry’s approval of the faculty’s short list and thus ham-
pered negotiations with Friedrich Paschen. For further discussion of the political aspects of the affair,
see Swinne 1989, p. 79.
[6]Schaefer had already been named as a possible candidate to the ministry in an opinion by Stark,
dated 16 June 1919 (GyBSa, I. HA, Rep. 76 Va, Sekt. 3, Tit. 4, Nr. 55, Bd. 7, Bl. 177–178). After the
separate vote by Study and Steinmann against the faculty’s first short list (see Doc. 45, note 1), the
ministry had solicited several opinions, e.g., from Heinrich Rubens and Philipp Lenard, on a compar-
ison of Schaefer and Konen (ibid., Bl. 179–182).
101. From Paul Ehrenfest
[Leyden,] 8. IX. 19.
Lieber Einstein!
Soeben höre ich, dass Du nicht mehr in der Schweiz bist. Ich hatte Dir dorthin
einen langen Brief
geschrieben.[1]
Zur Sicherheit wiederhole ich ihn jetzt in der
Hauptsache:
In Zusammenhang mit anderen Umständen ist gegenwärtig hier in Leiden der
Wunsch sehr intensiev geworden Dich hierher zu kriegen. Wenn Du Dich nur ent-
schließen könntest ja zu sagen, so würde es uns ganz sicher gelingen in kurzer Zeit
alles Nöthige aufzubauen [Nicht nur Leute wie ich sondern auch sehr mit der Praxis
vertraute sind überzeugt, dass es gelingen würde, sobald Du nur ja
sagst].[2]
Man
würde sich in jeder Beziehung an Deine Wünsche anpassen wollen:
1. Einkommen so viel als Du für Dich, die Kinder etc. für nöthig hältst (Unser
Maximum von circa 7500 Gulden würde dabei als Minimum für Deinen Gehalt zu
gelten
haben)[3]
2. Keine Vorlesungsverpflichtungen.
3. Voll Freiheit, um eine Zeit des Jahres z. B. in der Schweiz Vorlesungen zu ge-
ben um den moralischen Verpflicht. zu genügen, die Du gegenüber der Schweiz
fühlst. Und ähnliches mehr.— Alles was man wirklich wünschen würde, ist dass
man Dich „im allgemeinen“ in Leiden oder der Umgebung von Leiden hätte. Und
dass es hieße: In Leiden ist Einstein, Einstein ist in Leiden!
Bedenke, welches menschlich–wissenschaftliche Milieu Du hier hättest [Lo-
rentz,[4]
De Sitter, Onnes (er freut sich ganz besonders über den Plan!!), Kuenen,
ich und meine Frau, Droste, de Haas u. seine Frau, Burgers, Zeeman und stets wie-
der ausgezeichnete junge Leute wie z. B. Burgers u.
Kramers.[5]
Und bedenke dass
Du ganz frei von allen Schulmeisterpflichten doch alle die Jungen zu Deiner
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