D O C U M E N T 3 3 8 M A R C H 1 9 2 0 4 6 1
determining the mobility of electrolytical ions. The method seemed to work well, in general, for large
organic ions, but the observed dependence both on the charge of ions of the same molecular size and
on the size of the small monatomic ions of the alkali metals was in qualitative disagreement with the
expected behavior. In order to explain this anomaly qualitatively, Born took into account the dipole
moment of the water molecules. Studying the effect of an electric field in a liquid of electrical dipoles
in general, Born introduced and computed an apparent radius of the electrolytical ions entering
Stokes’s law of hydrodynamical friction. Born 1920c was received by the Zeitschrift für Physik on 12
February 1920. Results of his theory were also presented at the twenty-fifth general assembly of the
German Bunsen Society for Applied Physical Chemistry in Halle, 21–23 April 1920 (Born 1920d).
[6]Einstein had already mentioned his current interest in this problem to Born in Doc. 284, and had
expressed his frustration with his lack of progress to Paul Ehrenfest (Doc. 294). See Pais 1982, p. 464,
for a historical discussion.
[7]Otto Stern had recently been appointed extraordinary professor at the University of Frankfurt.
338. From Anton Lampa
Hadersdorf-Weidlingen Stinglgasse 11 am 3. März 1920
Lieber Herr Einstein!
Ihr lieber Brief hat mich sehr
erfreut.[1]
Dass Sie auch mit angenehmen Empfin-
dungen Ihrer Prager Zeit gedenken, ist mir eine wahre Befriedigung. Haben Sie
auch nur kurze Zeit Österreich angehört, so hat dieses doch in seiner kulturellen
Geschichte die schöne Tatsache, Ihnen das erste Ordinariat geboten zu
haben.[2]
Und dass dies so ist, freut mich für das arme, gemarterte Land, das ich innig
liebe.[3]
Ich danke Ihnen auch für die Übersendung Ihres Büchleins, das mir aller-
dings schon sehr genau bekannt
war.[4]
Leider habe ich Ihre Arbeiten seit dem
„Entwurf einer verallgemeinerten Relativitätstheorie und einer Theorie der Gravi-
tation“ (1913) nicht mehr verfolgen
können.[5]
Der Krieg hat mich in ganz anderer
Richtung gebunden. Mit aller Anstrengung konnte ich Vorlesungs- und Institutsbe-
trieb aufrecht erhalten. 1917/18 war ich zum Überfluss Dekan, 18/19 als Prodekan
Mitglied des Senats und als solcher schwer mit der Universitätspolitik belastet. In
dem heroischen Kampf der Universität um ihre Daseinsmöglichkeit trat für mich
notgedrungen die Wissenschaft in den Hintergrund. Und dann kam der Zusammen-
bruch.[6]
Heute erscheint es mir beinahe wie ein Wunder, dass ich diese Zeit mit
ihren furchtbaren Anforderungen ohne schwere seelische Gleichgewichtsstörung
überstehen konnte. Seit Empfang Ihres Briefes habe ich wieder Schwerstes durch-
lebt, habe ich meinen Vater
verloren.[7]
Und damit mögen Sie entschuldigen, dass
ich erst heute Ihren Brief und Ihre Sendungen bestätige.
Die Ehrenhaft-Angelegenheit naht nunmehr ihrer Entscheidung. Ich höre von
Zeit zu Zeit Einzelnes über den Stand derselben. Es hätte aber wol wenig Zweck,
Ihnen von meinen Bruchstück-Kenntnissen Mitteilung zu machen. Wenn E.
schließlich doch durchdringen sollte, was ich nicht für unmöglich halte, so wird er
dies nicht zum geringsten Teile Ihrem Urteil zu danken
haben.[8]
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