WEBER'S LECTURES 127 deutend größere Menge derselben Flüssigkeit. Die beiden Gefäße sind, wie angedeutet, durch ein Quecksilbermanometer verbunden. Man sorgt nun dafür, daß immer beide Gefäße die nämliche Tem- peratur besitzen. Dies bewirkt nach dem Vorigen die Bildung gesättigter Dämpfe von demselben Druck. Die beiden Quecksilber- säulchen des Manometers bleiben folglich auf gleicher Höhe. Man erwärmt nun das ganze System langsam. Die Dichte der entwickel- ten Dämpfe wird dann wachsen, die Flüssigkeitsmengen beider Gefäße dagegen abnehmen. Dabei bleibt das Manometer fortwäh- rend im Zustand des Gleichgewichts. Das dauert solange an, bis die geringere Masse Flüssigkeit im innern Gefäß völlig ausge- zehrt ist. Dann aber steigt momentan das rechte Säulchen des Manometers. Der Grund ist der: Solange noch in beiden Gefäßen disponible Flüssigkeit vorhanden war, wurde in beiden die Druckvergrößerung welche einer gewissen Erhöhung der Temperatur entsprach, durch 2 Faktoren erzeugt 1) durch die Erhöhung der Temperatur des bereits vorhandenen Dampfs bei gleichem Volum (wenn keine neue Dampfmenge hin- zugekommen wäre. 2) durch die Verkleinerung des Volums der alten Dampfmenge infolge der neugebildeten Dämpfe. Diese beiden Ursachen addieren sich offenbar. Ist nun die Flüssigkeitsmenge im innern Gefäß erschöpft, so entspricht einer weiteren Temperaturerhöhung At eine geringere Steigerung von p als im andern Gefäß, da die 2. Ursache von Ap wegfallt. Das Manometergleichgewicht wird also gestört. Bei dieser kritischen Temperatur hat man also V vt = -, wo V das Volum des 2. Gefäßes. Nimmt man verschiedene m Massen von m ins kleine Gefäß, so erhält man immer vollständiger empirisch die Funktion zwischen t & v oder zwischen t & p. Für Wasser von 100° ist z.B. Vv = 1,64 (kg cm3) folgl. p = 0,61.
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