DOC.
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MANUSCRIPT ON
SPECIAL RELATIVITY
31
so
ist die
Behauptung
erwiesen,
wenn man
bedenkt,
dass
an
den
y-
und
z-Koordinaten
überhaupt
nichts
geändert
wird. Nennen wir mit
Laue ein Ko-
ordinatensystem,
für welches
die
Gleichungen (14)
mit den
angegebenen
Ein-
schränkungen gelten
ein
"berechtigtes"
System,[38] so
können wir
im
Sinne
der klassischen Mechanik
die
Sätze
aussprechen
[p. 18]
"Jedes
relativ
zu
einem
berechtigten System
in
gleichförmiger
Translati-
onsbewegung
befindliches
Koordinatensystem
ist
wieder
ein
berechtigtes
System. Inbezug
auf alle
derartigen berechtigten Systeme
sind
die
Bewe-
gungsgesetze irgend
eines
(mechanischen)[39] Systems
die nämlichen."
Diesen Satz wollen wir kurz
als das
"Relativitätsprinzip"
bezeichnen.
Relativitätsprinzip
und
Erfahrung.
Die
Astronomie hat dazu
geführt,
ein Ko-
ordinatensystem,
dessen
Ursprung
im
Schwerpunkt
des
Sonnensystems,
und
dessen Axen nach bestimmten Punkten
des Fixsternhimmels
gerichtet
sind,
als
ein
"berechtigtes" System
aufzufassen.
Die
Erde
hat
relativ
zu
diesem
Sy-
stem
eine
Drehbewegung
und
eine fortschreitende
Bewegung.
Die
letztere
entspricht
ihrer
Bahnbewegung
um
die Sonne; die
Geschwindigkeit
dieser
Bewegung
ist
ungefähr
30 km
pro
Sekunde. Sehen
wir
also
ab
von
der Dreh-
bewegung
der Erde
und
von
der
Beschleunigung,
welche
die
Erde
bei
ihrer
Bahnbewegung
erfährt,
so
ist
ein
relativ
zur
Erde ruhendes
Koordinatensy-
stem
als ein
solches
aufzufassen,
welches
inbezug
auf
ein
"berechtigtes"
Be-
zugssystem
eine
gleichmässige Translations-Geschwindigkeit
von
etwa
30
km/Sek.
besitzt.
Wenn
das
Relativitätsprinzip
nicht
gültig
wäre,
so
sollte
es
möglich sein
durch
auf der Erde
ausgeführte
mechanische Versuche
den
Nachweis
jener Bewegung
zu
erbringen.
Insbesondere sollte
erwartet
wer-
den,
dass
die
Richtung jener Bewegung
gegenüber den
dazu senkrechten
Richtungen irgendwie ausgezeichnet
wäre.
Eine
derartige physikalische
Man kann noch weiter
gehen.
Wenn das erwähnte,
relativ
zum
Sonnensy-
stem ruhende
Koordinatensystem
(oder
irgend
ein
anderes
Koordinatensy-
stem
von
bestimmtem
Bewegungszustande) inbezug
auf
die mechanischen
Gesetze
gegenüber
den
relativ
zu
ihm in
gleichförmiger
Translationsbewe-
gung
befindlichen
Systemen
dadurch
ausgezeichnet wäre,
dass
jene
Gesetze
inbezug
auf
jenes System
besonders
einfache
wären,
so
wäre ein
analoges
Verhalten
auch
bezüglich
der
übrigen physikalischen
Gesetze
zu
erwarten.
Es
ergibt
sich also die
Frage,
ob sich ein
Einfluss
der
Erdbewegung
bezw. der
mit der Jahreszeit sich ändernden
Richtung
der
Erdbewegung
auf
irgend
wel-
che
physikalische
Zustände oder
Vorgänge
konstatieren
lässt.
Es
ist wohlbe-
kannt,
dass alle
derartigen Bemühungen
einen
derartigen
Einfluss
der
Trans-
lationsbewegung
der Erde
physikalisch
nachzuweisen,
gescheitert
sind.
Anisotropie
unserer
irdischen
Beobachtungsräume infolge
der
Erdbewegung
wäre
offenbar nicht auf rein mechanische
Phänomene beschränkt.
Es
entsteht
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