528 DOC. 42
SPECIAL AND GENERAL
RELATIVITY
faltigkeit
eingebettet
gedacht.
Aber
gemäß
der
klassischen Mechanik
zerfällt
dieses
vierdimensionale Kontinuum
objektiv
in die ein-
dimensionale Zeit und
in
dreidimensionale
räumliche
Schnitte,
welch
letztere
nur
gleichzeitige
events
enthalten. Dieser Zerfall
ist
für
alle
Inertialsysteme
derselbe.
Die
Gleichzeitigkeit
zweier
be-
stimmter
events
in
bezug
auf
ein
Inertialsystem
involviert
die Gleich-
zeitigkeit
dieser
events in
bezug
auf alle
Inertialsysteme.
Dies ist
gemeint,
wenn man
sagt,
die
Zeit der
klassischen Mechanik ist
ab-
solut.
Gemäß der
speziellen
Relativitätstheorie
ist
es
anders. Der
Inbegriff
der
events,
welche
mit
einem ins
Auge
gefaßten event
gleichzeitig
sind,
existiert
zwar
in
bezug
auf
ein
bestimmtes Inertial-
system,
aber
nicht
mehr
unabhängig
von
der Wahl
des
Inertial-
systems.
Das vierdimensionale
Kontinuum
zerfällt
nun
nicht
mehr
objektiv
in
Schnitte,
welche
alle
gleichzeitigen
events enthalten; das
"Jetzt"
verliert für
die räumlich
ausgedehnte
Welt
seine
objektive
Bedeutung.
Damit
hängt
es
zusammen,
daß
man
Raum
und Zeit
objektiv
unauflösbar
als vierdimensionales Kontinuum auffassen
muß,
wenn
man
den Inhalt
der
objektiven Beziehungen
ohne ent-
behrliche
konventionelle Willkür
ausdrücken
will.
Indem
die
spezielle
Relativitätstheorie
die
physikalische
Gleich-
wertigkeit
aller
Inertialsysteme aufzeigte,
erwies
sie die
Unhaltbar-
keit der
Hypothese
des
ruhenden Äthers.
Man
mußte daher auf
die
Idee
verzichten,
daß
das
elektromagnetische
Feld als
Zustand
eines
materiellen
Trägers
aufzufassen
sei. Das
Feld wird damit
zu
einem
irreduziblen Element der
physikalischen Beschreibung,
irreduzibel
in
demselben
Sinne wie
der
Begriff
der Materie
in
der Newtonschen
Theorie.
Bis
hierher haben
wir
unsere
Aufmerksamkeit darauf
gerichtet,
inwiefern
die
Begriffe
Raum
und Zeit
durch die
spezielle
Relativitäts-
theorie
modifiziert
wurden. Nun aber wollen wir
jene
Elemente
ins
Auge fassen,
welche diese
Theorie
von
der
klassischen Mechanik
ge-
nommen
haben. Auch hier
beanspruchen
die
Naturgesetze
nur
dann
Geltung,
wenn
der
raum-zeitlichen
Beschreibung
ein
Inertialsystem
zugrunde gelegt
wird. Nur
in
bezug
auf
ein
Inertialsystem soll
das
Trägheitsprinzip
und
das
Prinzip
von
der
Konstanz
der
Lichtge-
schwindigkeit
gelten.
Auch
die
Feldgesetze beanspruchen
Sinn
und
Geltung
nur
in
bezug
auf
Inertialsysteme.
Wie
in
der
klassischen
Mechanik ist also auch
hier der
Raum eine
selbständige Komponente
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