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verschieden sind, und es ist nun die Frage, ob diese beiden Manipulationen zu demselben
Resultat fuehren. So koennen wir [ ] nicht wissen. Wir haben vorausgesetzt, dass
ist nicht eine Laenge in Bezug auf das System K sondern auch [ ] und ist
dieses die zweite willkuerliche Voraussetzung der Ueberlegung. Und nun, nachdem wir
diese beiden willkuerlichen Voraussetzungen fallen lassen, kann es sehr wohl sein, dass das
spezielle Relativitaets-Prinzip und das Prinzip von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
ver[ ] werden und die mathematische Analyse zeigt, dass diese Ver[ ] wirklich
besteht. Solange man die beiden willkuerlichen Voraussetzungen hatte, absolute Bedeutung
der Gleichzeitigkeit und absolute Bedeutung der Laenge ohne Abhaengigkeit von der Be-
wegung, war es leicht, auf rein analytischem Wege folgende Aufgabe zu loesen. Es seien
irgendwelche Vorgaenge in der Welt bezogen auf ein Inertialsystem K, d.h. also, alle Ereig-
nisse, welche wir physikalisch untersuchen, dadurch dass wir ihre raeumlichen Koordina-
ten kennen
Wenn dies bekannt ist, so ist es eine Frage der Rechnung, welches sind nun die Koordinate
und Zeitwerte saemtlicher dieser Ereignisse, die wir studieren, in bezug auf ein zweites Ko-
ordinatensystem. Also wir fragen
Durch eine sehr einfache koordinatische Ueberlegung finden sich seine Umrechnungsglei-
chungen, welche basiert sind auf die Voraussetzung der
und der Unabhaengigkeit von der Laenge der Bewegung. Wenn man aber diese beiden Vor-
aussetzungen fallen laesst, dann erkennt man, dass man zunaechst nicht imstande ist, die
Aufgabe zu loesen. Wir sind nicht mehr ohne weiteres imstande, durch blose Rechnung
herauszufinden, welches sind die raeumlichen und welches die zeitlichen K. eines Ereig-
nisses, wenn die betreffenden XYZ T in Bezug auf das K. System K. bekannt sind. Diese
Umrechnungsgleichungen sind nicht ohne weiteres ableitbar, wenn man jene willkuerli-
chen Voraussetzungen nicht macht. Geben uns nicht die beiden Prinzipien, zu welchen die
Erfahrung gefuehrt, naemlich das Prinzip von der Konstanz der Lichtausbreitung und das
Relativitaetsprinzip, nicht die Mittel in die Hand, diese Aufgabe zu loesen. Bevor ich das
mache, will ich noch etwas kurz sagen ueber die Bedeutung dieser XYZT
Die Koordinaten Axiome sind zu denken als starre Koerper und die sind kon-
struiert zu denken mit Hilfe von starren Koerpern. Zur Bestimmung der Laenge dieser Ko-
ordinaten braucht man einen Einheitsmaassstab, den muessen wir uns ein fuer alle Mal
gegeben denken. Wir denken uns viele Exemplare eines solchen Maassstabes, die unter-
einander verglichen die gleiche Laenge haben, und mit diesen koennen diese Strecken aus-
gemessen werden, und wir denken uns an einzelnen Punkten gleichbeschaffene Uhren auf-
gestellt, Einheitsuhren, und diese sollen so gerichtet sein, dass gleiche Zeigerstellungen
gleichzeitig sind, die sollen eingestellt werden mit Hilfe des Satzes von der Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit. Und wenn diese gleichbeschaffenen Uhren so gerichtet sind, dann
zeigen sie an ihrem Orte die Zeit an. Wesentlich ist bei dieser Sache, dass die raeumliche
und zeitliche Angabe, welche wir gebrauchen, unmittelbaren physikalischen Sinn haben,
denn sie werden gewonnen, [ ] mit Hilfe von starren Koerpern und mit Hilfe von Uh-
ren, und dieses muessen wir im Sinne behalten. Wenn wir also von raeumlichen und zeitli-
chen Koordinaten ausgehen, so haben wir Ergebnisse der Messung vor uns, welche mit
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