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geamcht werden. Ich habe die spezielle Relativitaets Theorie mit der [ ] verglichen.
Es ergibt sich, dass der Relativitaets nur eine Bedingung
Sie sehen also, dass man nach dieser Methode zu gewissen Gesetzen gefuehrt wird, und die
interessanten Gesetze, zu denen man gefuehrt wird, sind die Gesetze des Gravitationsfeldes
selbst, und ich will Ihnen zum Schluss nur noch sagen, zu was fuer Ergebnissen diese Un-
tersuchungen gefuehrt haben, soweit sie physikalisch interessant sind. Zunaechst muss ja
von einer Graviations Theorie gefordert werden, dass sie mit derjenigen Genauigkeit zu der
Newtonschen Theorie fuehrt, mit welcher die Newtonsche durch die astronomische Erfah-
rung der Jahrhunderte verknuepft ist. Es hat sich in der Tat ergeben, dass, trotzdem die all-
gemeine Relativitaets Theorie vom met. ph. Standpunkt ausserordentlich verschieden ist
von der Newtonschen Theorie, denn sie enthaelt und nicht nur, wie die New-
tonsche Theorie, ein einziges. Trotzdem zeigt sich, dass fuer kleine Relativ-Geschwindig-
keiten und nicht allzu grosse Massen der Koerper, die sich relativ zueinander bewegen, die
mechanischen Gesetze gleich herauskommen wie bei der N.’schen Theorie., mit derjenigen
Genauigkeit, die im allgemeinen durch die Astronomie erreicht wird. Dieses bedeutet
schon einen grossen Erfolg der allgemeinen Relativitaets Theorie, denn man muss beden-
ken, dass die Newtonsche Theorie eine willkuerliche Annahme enthaelt, aehnlich der An-
nahme wie das Gesetz, mit welcher die Himmelskoerper aufeinander wirken.
Dagegen liefert die allgemeine Relativitaets Theorie aus rein formalen Betrachtungen her-
aus das Gesetz der Anziehung, ohne dass eine derartige willkuerliche Hypothese einge-
fuehrt werden muesse. Es liefert aber die allgemei[ne] Relativitaets Theorie, wenn man et-
was genauer rechnet, gewisse Abweichungen von den Newtonschen Gesetzen und zwar
zunaechst in bezug auf die Bewegung der Himmelskoerper[/kraft?]. Naemlich nach den
Newtonschen Gesetzen beschreibt ein Planet eine Ellipse, welche relativ zu den Fixsternen
fest steht Hier waere die Bahn [ ] Ellipse eines Planeten, der sich in die-
sem Diese Groessen-Axe soll nach dem Wenn man aber nach der
allgemeinen Relativitaets Theorie genau rechnet, so ergibt sich eine sehr langsame Dre-
hung dieser Ellipse in bezug auf die Fixsterne, und diese sehr langsame Drehung ist bei dem
der Sonne naechsten Planeten “Mercur” schon Jahrhunderte bekannt. In
demselben Sinne, in welchem der Planeten [ ] stattfindet, betraegt bei Mercur etwa 42
Bogen Sekunden in hundert Jahren. Dieser Betrag kommt auch ganz genau so heraus bei
der allgemeinen Relativitaets-Theorie. Gleichzeitig ersieht man, dass diese [ ] mit
dem mittleren Radius der Planeten dann so rasch abnimmt, dass fuer die andern Planeten
ein Nachweis nicht moeglich. Dies ist ein sehr bemerkenswerter Erfolg der allgemeinen
Relativitaets Theorie. Die zweite Konsequenz, welche sich ebenfalls schon hat pruefen las-
sen, ist die von der Ablenkung der Lichtstrahlen. Diese hat ganz besonderes Aufsehen ge-
macht, weil sie gezogen worden ist, bevor die Erfahrungstatsache bekannt war. Die Theorie
ergibt naemlich, dass ein an der Sonne vorbeigehender Lichtstrahl durch das Gravitations-
feld der Sonne eine Biegung erfaehrt, eine Biegung von etwa 1,5 Bogensekunden. Dass die-
se Kruemmung der Lichtstrahlen durch das Gravitationsfeld der Sonne tatsaechlich statt-
findet, haben die beiden englischen Sonnen Experten, welche am 29. Mai [ ] in
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