1 4 8 D O C U M E N T S 5 9 , 6 0 F E B R U A R Y 1 9 2 2 59. To Franz Selety[1] Berlin, den 22. II. 22. Sehr geehrter Herr Kollege! Ich gestatte Ihnen die Publikation des von Ihnen genannten Materials.[2] Ich habe Ihre letzten Ausführungen gelesen und bin weitgehend mit deren Inhalt ein- verstanden. Ich bitte Sie, bei der Publikation Ihres Anhanges hervorzuheben, dass meine Bemerkungen nur als flüchtige Aeusserungen zu bewerten sind, die dem Eindruck des Moments entsprechen, nicht um wohlerwogene Stellungnahme zu dem Problem.[3] Mit ausgezeichneter Hochachtung TLC. [20 476]. The letter is addressed “Herrn Dr. Franz Selety Wien I.” [1]Selety (1893–1933?) was a private scholar with interests in philosophy and physics. For a short biography, see Jung 2005. [2]As he mentioned in his letter to Einstein of 29 December 1921 (Vol. 12, Doc. 344), Selety was about to submit a philosophical work for publication and requested Einstein’s permission to attach to it their exchange of letters that had contributed substantially to the development of his ideas (see Franz Selety to Einstein, 23 July and 29 October 1917 [Vol. 8, Docs. 364 and 395]). [3]In his letter of 29 December 1921 (Vol. 12, Doc. 344), Selety quoted Einstein’s (unavailable) letter praising him for the clarity of the expression of his ideas and proposing their publication. 60. To Juliusz Wolfsohn[1] Berlin, den 22. II. 1922. Hochgeehrter Herr Wolfsohn! Was wir heute an der jüdischen Nation erleben, hätte vor Kurzem niemand für möglich gehalten. Während bisher die geistig hochstehenden Juden wegen Mangel an Resonnanz sich bewusst oder unbewusst von der jüdischen Gesamtheit abwan- den, steht nun unsere Nation plötzlich wieder lebensfrisch vor uns da, und jeder von uns verliert das Gefühl der Vereinsamung, das so Viele zu einem Verhalten ge- führt hat, das dem oberflächlichen Blick als Charakterlosigkeit erscheint.[2] Ihr Streben verdient den Dank aller Juden, und es ist selbstverständlich, dass ich die mir zugedachte Widmung gerne annnehme.[3] Da ich selbst nicht von Noten Kla- vierspielen kann, habe ich mich mit Ihrem Werk noch nicht bekannt machen kön- nen, werde es aber baldigst tun. Mit dem Ausdruck meiner herzlichen Sympathie bin ich Ihr ergebner TLC. [45 283]. The letter is addressed “Herrn Prof. Juliusz Wolfsohn Wien IX.” [1]Wolfsohn (1880–1944) was a pianist, composer, critic, and professor at the Vienna Conservatory of Music.
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