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289. To Alexander Eliasberg
Berlin, den 30. Jan.20.
Hochgeehrter Herr!
In der letzten Zeit sind so viel analoge Anfragen an mich gerichtet worden, dass
es für mich gebieterische Notwendigkeit ist, sie alle
abzulehnen.[1]
Ich bin ohnehin
schon so angestrengt, dass ich nicht daran denken kann, irgend eine neue Verpflich-
tung zu übernehmen.
Indem ich lebhaft bedaure, Ihrem Wunsche nicht entsprechen zu können, bin ich
mit den besten Wünschen für Ihr neues Unternehmen mit vorzüglicher Hochach-
tung
A. Einstein.
TLS. [43 631]. Addressee’s name is typed above salutation: “Herrn Alexander Eliasberg München.”
[1]Three days earlier, Eliasberg invited Einstein to be the science editor of Das Odeon, a new
monthly journal of literature, art, philosophy, and science (see Doc. 286).
290. From Paul Epstein
München, Scheuchzerstr. 19. den 31. I. 20
Hochgeehrter Herr Professor!
Soeben erhalte ich einen Brief von meinem Freunde Alexander Eliasberg, mit
der Bitte seine Bemühungen, Sie als Herausgeber des „Odeon“ zu gewinnen, zu
unterstützen.[1]
In der That kann ich dies mit dem besten Gewissen thun: Thomas
Mann und Hugo von Hofmannsthal, die an der Spitze des litterarischen Teiles ste-
hen, bedürfen ja keiner Empfehlung und gehören zu den angesehensten Persönlich-
keiten der deutschen Litteratur. Die politischen Ansichten von Thomas Mann stim-
men ja mit den Ihrigen nicht überein, allein die Zeitschrift soll ja unpolitisch sein
und sogar internationale Tendenzen verfolgen. Ausserdem habe ich nach allem,
was ich von Thomas Mann weiss, die Überzeugung, dass sein Konservativismus
nicht in materiellen Interessen wurzelt: er ist ein schlechter Denker, aber ein ehrli-
cher und ehrenwerter
Charakter.[2]
Wenn Sie sich an der Persönlichkeit von Carl
Ludwig Schleich (über den ich sehr wenig weiss) als Mitarbeiter stossen, so wird
ihn die Redaktion auf Ihren Einspruch hin sicher sofort fallen
lassen.[3]
Meine Aufgabe kann also nur darin bestehen Sie über die Person des Redakteurs
A. Eliasberg aufzuklären, den ich seit meiner Kindheit kenne. Eliasberg ist ein na-
tional gesinnter Jude, der sein Judentum bei jeder sich bietenden Gelegenheit be-
tont. So steht sein Name auf dem Deckel der „Jüdischen Monatshefte“ an erster
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