G L I T S C H E R A N D S C H U L E R T O A N S C H Ü T Z - K Ä M P F E 5 0 5
Aluminiumkugel die Glaswand des Gehäuses zwischenschieben, sodass man sogar die
ganze Spule ausserhalb der Flüssigkeit bekommen hätte. Nach einer Überlegung von Herrn
Dr. Schuler ist dies aber zu schön, um wahr zu sein, denn gerade in der Nähe der labilen
Zone ändert sich das Feld sehr wenig. Infolgedessen kann die Kugel bei einem gewissen
Gewicht dort alle möglichen Gleichgewichtslagen annehmen. Jedenfalls bringt eine gerin-
ge Veränderung des Gewichts gleich eine sehr grosse Verschiebung hervor, während doch
gerade eine starke Aenderung des Gewichts nur eine geringe Verschiebung hervorbringen
sollte, was aber nur dann möglich ist, wenn sich das Feld sehr stark ändert. Bei einem
Einzelmagneten z. B. ist letzteres ja auch der Fall, da ist durch das Gewicht der Kugel und
die Erregung des Magneten die Gleichgewichtslage eindeutig gegeben und eine geringe
Aenderung des Gewichts bringt kaum eine Verschiebung hervor, da die Abstossungskraft
des Magneten sich in der dritten Potenz ändert. Dies ist alles bei unserem jetzigen Ring
nicht der Fall. Bei ihm ändert sich in der Nähe oberhalb der labilen Zone das Feld sehr
wenig und daher kommt auch das anfangserwähnte Hopsen. Bringt man jedoch die Kugel
in eine Entfernung, in der sich das Feld wieder sehr stark ändert, so ist diese Entfernung so
gross, dass in ihr die Kraftwirkung des Ringes viel zu klein ist. Bei den früheren Ringen lag
die labile Zone immer ziemlich in der Nähe des Eisenkerns, sodass bei einiger Entfernung
die Kugel doch in ein günstiges Gebiet geriet, ohne dass die Wirkung zu schwach wurde.
Unsere Bestrebungen werden nun dahin zu gehen haben, eine solche Form des Ringes
auszuknobeln, dass die schlimme Zone möglichst nahe bei ihm liegt, der aber im übrigen
einen besseren Wirkungsgrad hat, als die bisherigen alten Ringe. Vielleicht äussern Sie sich
auch bald hierzu. Die Inneneinrichtung der Kugel ist fast fertiggestellt.
Mit den besten Grüssen.
Schuler, Ihr. K. Glitscher
L.
H.![2]
Eine einfache Überlegung geht dahin: Je größer man den Durchmesser der Spule nimmt,
um so weniger kann eine gegebene bestimmte Verschiebung z. B. 1 cm der Kugel an der
Größe der Abstossung ändern. Aber nur diese Änderung interessiert uns und kann uns nüt-
zen. Man müsste also den einen Pol in möglichst viele einzelne kleine Pole aufteilen. Wir
sind aber damit wieder bei unserem alten Ring mit den vielen einzelnen Polen und den Vor-
zugstellungen! Aber vielleicht werden wir doch noch einen Kunstgriff finden um aus diesen
Schwierigkeiten heraus zu kommen.
Mit besten Grüßen
Max
Beilage:[3]