5 9 6 D O C U M E N T 3 7 9 O C T O B E R 1 9 2 6 Schönberg einen wahrhaft virtuosen Stil schreibt und außerdem alle etwaigen Ein- wände des Lesers vorwegnimmt und widerlegt. Ich hoffe, daß Schönberg von fal- schen Prämissen ausgeht. Ich hoffe es, denn die Konsequenz aus seiner Lehre ist, daß seine eigenen Werke schön sind, eine grausige und Abscheu erregende Para- doxie. Sinnigerweise hat Arnold Schönberg sein letztes und schauderhaftestes Werk seinem kleinen Enkelkinde gewidmet,[9] ein zarter Hinweis darauf, daß erst die dritte Generation es erfassen wird. Ich danke Dir vielmals für Deinen Brief, den Du mir, soviel ich mich erinnere, vor wenigen Monaten hast zukommen lassen, sowie für das Kerr-Feuilleton,[10] das Du (eine gute und durchaus nachahmenswerte Idee!) beigelegt hast. Ich glaube, beides hat mir sehr gut gefallen. Ich sende Dir usw. Dein Teddy ALS. [144 477]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]Dated in relation to Doc. 375, in which Mileva also asks Einstein to sign a document and announces that Eduard will write him a letter in the following week when he is on vacation. [2]Presumably a letter to Ladenburg, Thalmann & Co., which is mentioned by Mileva in Doc. 375. [3]Heinsheimer and Stefan 1926. [4]Schönberg (1874–1951) was an Austrian composer and painter. [5]On 9 April 1924, Einstein had the opportunity to attend a rehearsal of Schönnberg’s “Verklärte Nacht” (see Abs. 231). [6]Schönberg 1922. [7]The passage Eduard seems to be referring to states: “Das temperierte System war ein Notbehelf ein genialer Notbehelf, denn die Not war arg und die Hilfe groß. Es war eine geniale Vereinfachung, aber es war ein Notbehelf. Keiner, der Flügel hätte, flöge lieber mit einer Maschine. Die Maschine ist auch ein genialer Notbehelf aber wenn wir durch den bloßen Wunsch fliegen könnten, würden wir auf die Maschine gerne verzichten.” (“The tempered system was an emergency measure, and an inge- nious one, for the emergency was grave and the measure was ample. It was an ingenious simplifica- tion, but it was a makeshift. No one, having wings, would rather fly in an airplane. The airplane is also an ingenious makeshift but if we could fly merely by an act of will, we should gladly do without the machine.”) See Schönberg 1922, p. 379, and Schoenberg 1983, p. 314. [8]“Three Pieces for Chamber Ensemble,” composed in 1910. [9]The wind quintet op. 26, completed 27 August 1924, which was dedicated to “Dem Bubi Arnold,” Schönberg’s grandson Arnold Greissle-Schönberg (born 1923). [10]Alfred Kerr.
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