4 3 2 D O C U J M E N T S 2 7 6 , 2 7 7 O C T O B E R 1 9 2 8 276. From Max von Laue Zehlendorf, 1. 10. 28. Lieber Einstein! Herzlichen Dank für Deine freundliche Zeilen vom 29.9.[1] Sofern Lancos[2] Deinem Plan zustimmt und sich von Frankfurt frei machen kann, sehe ich keinerlei Schwierigkeit, die dem ernstlich entgegenstände. Das erforderliche Gehalt findet sich hier schon. Nun aber zu Deinem Paradoxon.Wie Du die Anordnung zeichnest, bedingt jede Ladungsänderung radiale Ströme in der Platte und diese rufen in Zusammenhang mit dem zur Platte senkrechten Magnetfeld ein Drehmoment hervor. Sodann aber scheint mir der reziproke Vorgang darin zu bestehen, daß eine Drehung der Scheibe in ihrer Ebene radiale Induktionsströme erzeugt. Deine Induktion von Ring- strömen in der ruhenden Scheibe durch ein veränderliches Magnetfeld steht m.E. in keiner solchen Beziehung zum Vorgang der Aufladung. Schließlich noch eine Frage, die Du nicht übel nehmen darfst. Man kann unmög- lich alle Sonderdrucke, die man erhält, aufbewahren. Jetzt habe ich hier noch ein paar Sonderdrucke meiner drei Artikel im Wienschen Handbuch[3] (Optik beweg- ter Körper, Spiegelung und Brechung, Interferenz und Beugung).[4] Legst Du Wert darauf, daß ich Dir einen sende? Mit herzlichem Gruß und den besten Wünschen für Deine Gesundheit Dein M. Laue TLS. [16 040]. [1] Doc. 273. [2] Cornel Lanczos. See Doc. 275 for his plans. [3] Wien and Harms 1928. [4] Laue 1928a, 1928b, and 1928c. 277. To Max von Laue [Berlin] 3. X. 28. Lieber Laue: Ich freue mich sehr, wenn Du mir Separata Deiner Handbuch-Artikel sendest.[1] Mit der Auffassung des Paradoxons hast Du nicht ins Schwarze geschossen.[2] Es ist eigentlich gar kein Paradoxon sondern nur eine unvoreingenommene Fragestel- lung mit Rücksicht auf den bekannten Umstand, dass der Lorentzsche Kraftansatz eine verhältnismässig schwach geprüfte These der Maxwellschen Theorie ist, die nicht aus den Feldgleichungen gefolgert werden kann.
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