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DOC.
58
DISCUSSION
OF
SIEDENTOPF
780
Physikalische
Zeitschrift.
10. Jahrgang.
No.
22.
selbst in die Hand
zu
nehmen;
ich bin beruf-
lich
so
in
Anspruch genommen,
daß ich keine
Zeit
dazu habe.
Einstein:
Die
Hauptschwierigkeit liegt
in
der
Temperatur;
die ist nicht konstant
zu
halten. Und das ist auch bei den französischen
[6]
Messungen
der Fall.
[7]
Seddig:
Diesen letzteren
Übelstand,
den der
Vorredner erwähnte und der darin
besteht,
daß während der
Beobachtung Temperatur-
änderungen
des
Präparats
durch
Strahlungs-
absorption
auftreten und das Resultat
in nicht
kontrollierbarer
Weise
beeinflussen,
habe ich
bei ähnlichen
Untersuchungen
auch
empfunden,
und deshalb bei meinen
Versuchen,
die
Braun-
sche
Molekularbewegung
messend
zu
verfolgen,
keine andauernde
Beleuchtung
benutzt,
sondern
immer
nur
zwei ganz
kurze
Lichtblitze
durch das
Präparat
zur
photographischen
Markierung
der
jeweiligen Lage
der Teilchen
hindurchgehen
[8]
lassen.
Übrigens
ist eine
etwas
ähnliche Methode
wie die eben
vorgeführte,
vor
2
oder
3
Jahren
von
The Svedberg
gemacht
worden;
er
ließ
die kolloidale
Lösung
durch die
Beobachtungs-
küvette
langsam
strömen
und
er
bekam dann
ähnliche
Elongationen,
von
der
geradlinigen
Be-
wegung,
die
er
freilich nicht
photographierte,
sondern mit einem Okularmikrometer beobach-
tete.
[9]
Vortragender: Die Methode
von
The
Svedberg hat den
Fehler,
daß
man
auf
stö-
rende
Strömungen
keinen Einfluß
hat,
die noch
dazu mit
vergrößert
werden. Außerdem nahm
er
falschlich
an,
daß die
Bewegung
sinus-
förmig
sei.
F. Paul Liesegang
(Düsseldorf), Einige
neue
Versuchsanordnungen
mit
dem Projektions-
apparat.
(Mit
Demonstrationen.)
Die
im
folgenden
beschriebenen Demon-
strationen stellen
Abänderungen
oder
Ergän-
zungen
bekannter
Versuchsanordnungen
dar;
sie lassen
sich
z.
T.
mit den
meist
vorhandenen
Hilfsmitteln ausführen.
1.
Schattenversuche. Zur
Darstellung
der
Schattenversuche wird dicht
vor
eine Matt-
glasscheibe,
die
vor
die
Projektionslaterne ge-
setzt
ist und
als
lichtspendender Körper
dient,
eine
große
Irisblende
gebracht,
mittels
der
man
die Größe der
zur
Wirkung
kommenden leuch-
tenden Fläche verändern kann.
Zunächst stellt
man
die Irisblende
ganz klein, so
daß
man
annahernd
einen
leuchtenden Punkt
erhalt, der
von
dem schattenwerfenden
Körper (es
wurde
dazu bei der Demonstration
eine weiße
Kugel
von
5
cm
Durchmesser
benutzt)
auf dem weißen
Schirm,
einen scharfen
Schlagschatten gibt
(Fig. 1).
Bei
größerer Öffnung
der
Irisblende
macht
sich
um
den ideiner
gewordenen
Kern-
schatten der Halbschatten bemerkbar. Ordnet
man nun
den Schirm
in
der
Richtung
der
op-
tischen Achse
an, so
daß der
Weg
des
Schat-
tens
darauf sichtbar wird, und
gibt
der
Iris-
blende den Durchmesser des schattenwerfenden
Körpers,
so
kann
man
zeigen,
wie
der
Kern-
schatten eine
zylindrische
Form annimmt. Ein
zweiter
quergestellter
Schirm
fangt
den Schatten
auf und
gestattet,
ihn
nochmals
zu
beobachten
(Fig. 2).
Mit
völlig geöffneter
Irisblende
de-
monstriert
man
die
Wirkung
eines leuchtenden
Körpers,
der
größer
ist als der schattenwer-
fende. Durch eiuen
vorgesetzten,
horizontalen
Spalt
läßt
sich eine
einseitige Bildung
des
Halbschattens veranschaulichen.
2.
Mischung
prismatischer
Farben.
Zur
Mischung
der Farben zweier
Spektren
dient
eine Platte mit
zwei
übereinander
angeordneten
Hochspalten,
die
sich
einzeln
in
horizontaler
Richtung
verschieben lassen. Von den
zwei
Spektren,
die
Objektiv
und
Prisma
entwerfen,
wird das
untere
durch
ein
Ablenkungsprisma
mit
dem oberen
ganz
oder teilweise
zur
Deckung
gebracht
und
nun
wird durch Verschieben
des
unteren Spaltes
das eine
Spektrum
uber das
andere
gezogen
(Fig.
3).
(Um
den durch die
Ablenkung
bewirkten Lichtverlust
auszugleichen,
nimmt
man
den oberen
Spalt
etwas breiter.)
Unter
Benutzung
eines einfachen
Spaltes
kann
man
diesen Versuch mit
Hilfe
eines
achromatisierten Kalkspatprismas
ausfuhren,
welches das
Spaltbild
bezw.
Spektrum verdop-
pelt:
eine
Anordnung,
die für
subjektive
Beob-
achtung
bekannt ist. Das
Kalkspatprisma
wird
zwischen
Spalt
und
Objektiv verschoben;
da-
bei
gibt
es
eine
um so
stärkere
Ablenkung,
je
näher
es an
das
Objektiv
kommt
(Fig.
4).
Durch Drehen
des
Prismas kann
man
die bei-
den
Spektren beliebig
stark
gegeneinander
ver-
setzen.
3.
Additive und subtraktive Farben-
mischung,
Zur
Mischung
der Farben
zweier
oder dreier
Farbfilter
dient
ein kleiner Apparat,
der
eine
Platte mit
sechs runden
Öffnungen
besitzt,
die
in zwei
Reihen übereinander
ange-
ordnet sind. Eine Linse entwirft davon sechs
Bildfelder. Vor der Linse befindet
sich
ein
nach beiden
Seiten
prismatisch geschliffener
Glaskörper,
der die
beiden äüberen Felder der
unteren
Reibe nach innen ablenkt und mit dem
mittleren
zur
Deckung bringt.
Die
oberev
werden
nicht
abgelenkt. Spindelscbrauben
rechts
und links
an
der Platte
gestatten,
die außeren
Lochpaare
seitlich
etwas
zu
verschieben und
so
die
Einstellung wenn
nötig
zu korrigieren.
Für die Filterscheiben sind
vor
und
binter der
Platte Nuten
vorgesehen.
Setzt
man nun
in die
vertikalen Nuten drei
Farbfilter
ein,
so
bekommt
man
auf
dem
Sebirme
unten
die additive
Mischung,
wahrend oben
[10]
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