DOC.
39 THEORY OF
WATER
WAVES
401
510
Blumenthal:
Betrachtungen
über
Entstehung
u.
Fortentwicklung
v.
Krebszellen.
[
Die
Natur-
wissenschaften
druck
erzeugen.
Die
Flüssigkeit
wird derart auf
die Wand drücken,
daß
sie die vorhandenen Aus-
biegungen
der Wand
zu
vergrößern
strebt. Die
Strömung
könnte sich also
nicht aufrechterhalten,
bei freier
Flüssigkeitsoberfläche, bzw.
wenn
die
Wand unendlich
biegsam
und
dehnbar wäre1).
Diese
Betrachtung
hat aber
wie
unsere
früheren
zur
Voraussetzung,
daß
außer der
Strömung
keine
anderen Ursachen vorhanden
sind,
welche Drucke
in der
Flüssigkeit
erzeugen.
Wirkt
jedoch
in
Richtung
der Pfeile S
die Schwere,
so
erzeugt
diese
in
der
Flüssigkeit Druckkräfte,
welche nach
unten
hin zunehmen. Würde die Schwere allein
wirken,
so
müßte also
an
den Stellen
B
ein
ge-
ringerer Druck herrschen als
an
den Stellen
T.
Fig.
4.
Strömung
und Schwere
erzeugen
also
dem
Vor-
zeichen nach
entgegengesetzte
Druckdifferenzen
zwischen
B
und
T,
und
es
ist
klar, daß
man
die
Strömungsgeschwindigkeit
der
Flüssigkeit
so
wäh-
len
kann,
daß
die
aus
beiden Ursachen resultieren-
den Druckdifferenzen zwischen B und
T
ver-
schwinden. Dann wird
man
die Wand
W ent-
fernen
können,
ohne
daß die Flüssigkeitsbewegung
gestört
wird. Wir haben dann eine
Flüssigkeits-
strömung
mit
wellenartig gekrümmter
Oberfläche
vor uns,
wie wir
sie
oft hinter einem
Strömungs-
hindernis beobachten können. Wir sehen
sie,
wenn
wir,
auf einem
Brückenpfeiler stehend,
fluß-
abwärts
hinter
dem Pfeiler das Wasser beobachten.
Fig.
5.
Denken wir den
ganzen
Vorgang
von
einem
Beobachter
aus
beschrieben,
der sich mit der
inneren
Strömungsgeschwindigkeit
der
Flüssigkeit
nach rechts
bewegt,
so
haben
wir den
gewöhnlichen
Fall der Wasserwellen
vor uns.
Die
Flüssigkeit
ruht
für diesen Beobachter in der Tiefe und die
Berge
B
und Täler T der Wellen
pflanzen
sich
mit
konstanter
Geschwindigkeit
nach links fort.
Die
Möglichkeit
des
Wogen-Vorgangs
beruht
also darauf, daß
die statisch und
dynamisch
1)
Daß das
Flattern der Fahnen
auf Grund dieser
Überlegung zu
verstehen
ist,
ist
wohlbekannt.
zwischen
Oberflächenpunkten
verschiedener
Höhe
erzeugten
Druckdifferenzen einander
gerade
auf-
heben.
Ganz
ähnlich
gestaltet
sich die Erklärung
der
Tragkraft eines
Flügels.
In einem
Flüssigkeits-
oder Luftstrom
sei tangential die senkrecht
zur
Papierebene zylindrische
feste Wand
W (Fig.
5)
gestellt,
welche mit einer nach
oben vorspringen-
den
Ausbauchung
versehen sei.
Wäre
diese Aus-
bauchung
nicht
vorhanden,
so
würde auf die
Fläche, abgesehen
von
den
Wirkungen
der
unver-
meidlichen
Reibung,
keine
Kraft
ausgeübt
werden.
Die
Ausbauchung
aber wird die
Flüssigkeits-
strömung
oberhalb und unterhalb der Wand
be-
einflussen,
wodurch Drucke
erzeugt
werden.
Für die
untere Strömung
hat die
Ausbauchung
eine lokale
Querschnittvergrößerung,
also
Ver-
langsamung
der
Strömung
und somit Überdruck
in
U
zur
Folge.
Oben
dagegen
bedeutet die Aus-
bauchung
eine Kontraktion
des Querschnitts,
also
lokal
erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit
und
somit einen Unterdruck in
O.
Die durch die
Strömung erzeugten
dynamischen
Druckkräfte
er-
zeugen
also
eine auf die Wand
wirkende,
nach
oben gerichtete
Kraft. Um
diese
Kraft
zu er-
zeugen,
braucht offenbar
nur
ein
so
großes
Stück
der
Wand
realisiert
zu
werden,
als
zur
Erzeugung
der wirksamen
Ausbiegung
der
Flüssigkeitsströ-
mung
erforderlich ist. Wir haben dann den
tragenden Flügel
eines ohne
Flügelschläge schwe-
benden
Vogels
oder einer
Flugmaschine
vor uns.
[2]
Aus dieser einfachen
Überlegung
sieht
man
bereits, daß
es zum
Fliegen
nur
insoweit einer
Arbeitsleistung bedarf,
als die unvermeidlichen
Reibungswiderstände
überwunden werden
müssen.
Wäre die
Reibung
nicht
vorhanden,
so
könnte ein
Vogel
ohne
Arbeitsleistung beliebige
Strecken
horizontal
durchfliegen.
Betrachtungen
über
Entstehung und
Fortentwicklung
von
Krebszellen.
Von Prof.
Dr. Ferdinand
Blumenthal, Berlin.
B.
Der
Kampf
der Krebszellen mit
den Geweben.
Die
grundlegenden
Befunde über die An-
wesenheit
von
präformierten
Abwehrstoffen im
menschlichen
Organismus
beim Krebs und ihr
Verhalten
bei
der
Entwicklung
von
Krebs-
geschwülsten
sind
im Berliner
Institut für
Krebsforschung
und im
Pathologischen
Institut,
zum
Teil in
gemeinsamer Arbeit, erhoben worden.
Zuerst
wurden die intensiv
Krebseiweiß ab-
bauenden. Eigenschaften des Pankreas fest-
gestellt1).
Der
pankreatischen Verdauung erliegt
das
Krebseiweiß weit
schneller
als
sonst Organ-
eiweiß; dem
schlossen sich ähnliche Befunde in
der Leber
an
(v. Leyden,
P.
Bergell
und
C. Le-
win).
Das
Krebsgewebe
wird
von
einem in
die-
sem
Organ
enthaltenen
Ferment
aufgelöst;
und
was
die
Bedeutung
dieser Befunde
erst
in
das
1)
Gemeinsam mit
H. Wolff.
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