DOCUMENT 512 APRIL 1918 727
anzieht,
die mit
(unendlich kleinen) starren
Körpern
(Massstäben)
und Uhren
zu
gewinnen
sind. Ein
zeitartiges
ds kann dann
unmittelbar
gemessen
werden durch
eine
Einheitsuhr,
deren Weltlinie ds enthält.
Eine
derartige
Definition des
elementaren
Abstandes ds würde
nur
dann illuso-
risch
werden, wenn
die
Begriffe
"Einheitsmassstab"
und
"Einheitsuhr"
auf
einer
prinzipiell
falschen
Voraussetzung
beruhten;
dies wäre dann der
Fall,
wenn
die
Länge
eines Einheitsmassstabes
(bezw.
die
Gang-Geschwindigkeit
einer Einheits-
uhr)
von
der
Vorgeschichte abhingen.[7]
Wäre dies in der
Natur
wirklich
so,
dann
könnte
es
nicht chemische Elemente mit
Spektrallinien von
bestimmter
Frequenz
geben,
sondern
es
müsste die relative
Frequenz
zweier
(räumlich benachbarter)
Atome
der
gleichen
Art im
Allgemeinen
verschieden
sein.[8]
Da dies nicht der Fall
ist,
scheint
mir
die
Grundhypothese
der Theorie leider nicht
annehmbar,
deren Tie-
fe und Kühnheit aber
jeden
Leser
mit
Bewunderung
erfüllen
muss.
Es
thut
mir
schrecklich
leid,
dass die
Angelegenheit
sich
so schwierig gestaltet
hat.
Aber
ich bitte Sie
sehr,
mir
deswegen
nicht
zu
zürnen. Meine abweichende
Auffassung durfte
ich nicht
verschweigen.
Dass ich bei der Annahme der Arbeit
deshalb
auf
Schwierigkeiten
stossen würde,
hatte ich absolut nicht
erwartet.
Ich
lasse
nun
die Arbeit
solange liegen,
bis ich
von
Ihnen Nachricht
darüber
erhalten
habe,
was
ich thun soll. Vielleicht hätte ich
mit
dem Einreichen
warten sollen,
bis
Sie
mir
über Ihre
Stellungnahme
zu
dem
Einwand berichtet
haben;
aber ich hielt
mich
nicht
für
berechtigt,
Ihr
Manuskript so
lange
zurückzuhalten.
Es
grusst
Sie herzlich
Ihr
ganz ergebener
A. Einstein.
ALS
(SzZE Bibliothek,
Hs.
91:543). [24 026].
[1]Weyl
1918b,
in
which the author outlined
a
unified
theory
of
gravity
and
electromagnetism
based
on a generalization
of
Riemannian
geometry (see
Doc.
472, note 3,
for
more
details).
[2]The
session
of
the
physical-mathematical
class
of
the Prussian
Academy
took
place on 11 April
(see
Doc.
507).
[3]Four
days
earlier
(see
Doc.
507)
and
below,
Einstein
argues
that
Weyl’s theory runs
into diffi-
culties when direct
physical significance
is ascribed to the line element ds2
(see
Doc.
507,
note 4,
for
discussion).
[4]Hermann
Diels, a
permanent
secretary
of
the
Academy.
[5]The
following
two
paragraphs
would be
published
as
Einstein 1918h
(Vol.
7,
Doc.
8), a
note
add-
ed
to
Weyl
1918b.
[6]As
Weyl suggested
in
Weyl
1918b
(see
Doc.
507,
note
4,
for
a
brief
discussion).
[7]A
year
and
a
half
earlier,
Einstein had
already
stated
explicitly,
in
response
to
a query
of
Michele
Besso,
that in
relativity theory
it is assumed that the
length
of
rods and the
rate
of
clocks do
not depend
on
their
prehistory
(see
Doc.
270).
[8]The
considerations in this last sentence
are new compared
to the
argument
in Doc. 507. In his
correspondence
with Einstein in the
preceding years,
Willem de Sitter had used the existence
of
well-
defined
spectral
lines
to
argue
that
space-time
in the visible
part
of
the universe has to be
approxi-
mately
Minkowskian
(see
Docs. 272 and
312).
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