DOC.
44
COMMENTS
ON EHRENFEST'S NOTE 411
Bemerkungen
zu
der
Notiz
von
P.
Ehrenfest.
207
sonst voneinander
unabhängig
erscheinenden
Gesetzmäßigkeiten
fordert.
[6]
Die Theorie
der
Bewegung
des Elektrons
beispielsweise
kommt
folgendermaßen
zustande. Man setzt die
Maxwell-
schen
Gleichungen
für
das Vakuum
fur
ein Koordinatenzeit-
system
voraus.
Durch
Anwendung
der
vermittelst des Rela-
tivitätssystems hergeleiten
Ort-Zeit-Transformation findet
man
die
Transformationsgleichungen
fur die elektrischen und
magne-
tischen Kräfte.
Unter
Benutzung
der letzteren
findet
man
durch
abermalige Anwendung
der Ort-Zeit-Transformation
aus
dem Gesetz
fur
die
Beschleunigung
des
langsam bewegten
Elektrons
(welches angenommen
bez. der
Erfahrung
ent-
nommen wurde)
das Gesetz für die
Beschleunigung
des be-
liebig
rasch
bewegten
Elektrons.
Es handelt
sich
hier
also
[7]
keineswegs
um
ein
"System",
in welchem
implizite
die einzelnen
Gesetze enthalten
wären,
und
nur
durch Deduktion
daraus
gefunden
werden
könnten,
sondern
nur um
ein
Prinzip,
das
(ähnlich
wie
der
zweite
Hauptsatz
der
Wärmetheorie)
gewisse
Gesetze
auf
andere zurückzuführen
gestattet.
[8]
2.
Als
man
sich
noch
nicht auf
das
Relativitätsprinzip
stützte,
sondern die
Bewegungsgesetze
des Elektrons
auf
elektrodynamischem Wege zu
ermitteln strebte, sah
man
sich
genötigt,
über
die
Verteilung
der Elektrizität
bestimmtere
Annahmen
zu
machen,
damit das Problem kein unbestimmtes
sei. Man dachte sich dabei die
Elektrizität auf
einem
(starren)
Gerüst verteilt.
Es
ist
wohl
zu beachten,
daß die
[9]
Gesetze,
nach welchen ein
solches Gebilde sich
bewegt,
nicht
aus
der
Elektrodynamik
allein
hergeleitet
werden können.
Das Gerüst ist
ja
nichts
anderes als die
Einfuhrung
von
Kräften, welche den
elektrodynamischen
das
Gleichgewicht
leisten. Wenn wir das Gerüst als einen starren
(d.
h.
durch
äußere Kräfte nicht
deformierbaren) Körper
ansehen,
so
kann das Problem der
Bewegung
des Elektrons
dann und
nur
dann auf deduktivem
Wege
ohne
Willkür
gelöst werden,
wenn
die
Dynamik
des
starren
Körpers
hinreichend
genau
be-
kannt
ist.
[10]
Falls die
Relativitätstheorie
zutrifft,
sind wir
von
letz-
terem Ziele
noch weit entfernt.
Wir
besitzen
erst eine Kine-
matik
der
Paralleltranslation
und einen
Ausdruck fur die
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